19. März 2024

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Aufholjagd im Maschinenbau: «Fulminantes Ergebnis»

Die Nachfrage nach Maschinen «Made in Germany» ist hoch. Die Auftragsbücher sind überdurchschnittlich gut gefüllt. Das macht Hoffnung für dieses Jahr. Ganz ungetrübt ist das Bild allerdings nicht.

Deutschlands Maschinenbauer gehen nach einer rasanten Aufholjagd mit prall gefüllten Auftragsbücher in das laufende Jahr.

Nach dem Einbruch in der Corona-Krise 2020 stieg der Auftragseingang im vergangenen Jahr bereinigt um Preiserhöhungen (real) um 32 Prozent, wie der Branchenverband VDMA am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann sprach von einem «fulminanten Ergebnis», das lediglich im Jahr 2010 mit einem Zuwachs von damals 36 Prozent übertroffen worden sei.

Im Dezember 2021 gab es ein Orderplus von 21 Prozent. Die Nachfrage aus dem Ausland legte im vergangenen Jahr insgesamt gegenüber dem Vorjahr deutlich um 39 Prozent zu. Aus dem Inland kamen 18 Prozent mehr Bestellungen.

Überdurchschnittlich viele Aufträge

Die exportorientierte deutsche Schlüsselindustrie startet den Angaben zufolge damit mit einem überdurchschnittlich hohen Auftragsbestand von 10,9 Monaten ins Jahr 2022. «Wir haben einen richtigen Auftragsberg aufgebaut», sagte Wortmann. Grund sind vor allem Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten, die auch andere Branchen belasten. Viele Unternehmen können die Bestellungen nicht mehr in dem gewohnten Tempo abarbeiten. Hinzu kommen Wortmann zufolge Logistikprobleme und sowie Reise- und Aufenthaltsbeschränkungen.

Auf der anderen Seite gebe das Auftragspolster Sicherheit, sagte der Konjunkturexperte. Die mittelständisch geprägte Branche mit mehr als einer Million Beschäftigten blickte zuletzt recht zuversichtlich auf das Jahr 2022. «Wir gehen mit einer guten Portion Optimismus ins kommende Jahr und gehen davon aus, dass das Vor-Corona-Niveau erreicht wird», sagte Verbandspräsident Karl Haeusgen im Dezember. Gerechnet wird mit einem realen Anstieg der Produktion von 7 Prozent. Im abgelaufenen Jahr legte die Produktion geschätzt um 7 Prozent auf rund 219 Milliarden Euro zu nach einem Einbruch um knapp 12 Prozent in der Corona-Krise 2020.

Im Zuge der Erholung steigt auch der Bedarf an Personal. Zwei Drittel der Maschinenbauer planen Wortmann zufolge einen Beschäftigungsaufbau. Das werde allerdings nicht einfach werden, auch hier gebe es viele Engpässe. Gesucht sind früheren Angaben zufolge vor allem Akademiker wie beispielsweise Ingenieure sowie Fachkräfte.