20. April 2024

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Bahn will Weihnachtsverkehr mit Zusatzzügen entlasten

Die Deutsche Bahn will zu Weihnachten und rund um den Jahreswechsel ihr Angebot auf viel befahrenen Strecken ausbauen. Das Ziel:«So viele Fernzüge auf der Schiene wie nie zuvor».

Die Deutsche Bahn stockt angesichts der Corona-Pandemie ihr Zugangebot zur Weihnachtszeit auf.

«Rund um Weihnachten, vom 22. Dezember bis zum 2. Januar, setzen wir zusätzlich rund 100 Sonderzüge vor allem auf den stark nachgefragten Verbindungen ein», sagte der Vorstandschef der DB Fernverkehr, Michael Peterson, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstag). «Wir werden damit Ende dieses Jahres so viele Fernzüge auf der Schiene haben wie nie zuvor.»

Den Hauptverkehr erwartet die Bahn in diesem Jahr an den Tagen «direkt vor und nach den beiden Weihnachtsfeiertagen, also am 23. sowie am 27. und 28. Dezember», teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Verstärkung auf viel befahrenen Strecken

Die Sonderzüge würden unter anderem auf viel befahrenen Strecken wie Berlin-Stuttgart, Berlin-München, von NRW nach Berlin oder auch Hamburg-Karlsruhe oder Essen-Berlin eingesetzt. «Wer an den Tagen reisen muss, der soll das sicher und mit einem guten Gefühl machen können», sagte Peterson. Zudem gälten weitere Maßnahmen wie die Masken- und 3G-Pflicht, verstärkte Reinigung in den Zügen, aber auch stichprobenartige Kontrollen der 3G-Pflicht. Durch mehr und längere Züge werde den Reisenden mehr Platz und Abstand in den Zügen ermöglicht, sagte Peterson weiter.

Die Fernzüge der Bahn seien zu Weihnachten schon recht gut gebucht: «Die Buchungszahlen zu Weihnachten liegen über den Zahlen des Vorjahres, aber mit 35 bis 40 Prozent immer noch deutlich unter dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019», sagte Peterson. Im vergangenen Jahr lagen die Buchungen noch mehr als 60 Prozent unter dem Niveau von 2019.

Verspätungen dennoch möglich

Trotz der zusätzlichen Züge rechnet der Fahrgastverband Pro Bahn mit Verspätungen: «Die Bahn wirft alles auf die Schiene, was sie hat, mehr geht gar nicht», sagte der Ehrenvorsitzende des Verbands, Karl-Peter Naumann, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Das Problem aus seiner Sicht: Für noch mehr Züge gebe es keine Kapazitäten auf den Strecken und in den Bahnhöfen. «Die Engpässe haben wir eher dort. Nicht unbedingt in Berlin, aber rund um Köln, Hamburg und auch Frankfurt»», sagte Naumann. «Wenn die Bahnhöfe voll sind, müssen auch die zusätzlichen Züge warten.»

Er forderte die Bahn deshalb dazu auf, die Fahrpläne der Extra-Züge großzügig zu kalkulieren. «Es ist besser, wenn die Züge dann auch mal drei Minuten zu früh am Ziel sind, als drei Minuten zu spät.» Außerdem sollten die Züge vernünftig gewartet auf die Reise gehen und dass sie mit ausreichend Seife, Wasser und Desinfektionsmittel ausgestattet sind. «Das ist nur bei 80-85 Prozent der Züge der Fall.»