28. März 2024

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Boeing startet mit Milliardenverlust ins Jahr

Der Airbus-Rivale Boeing steckt weiter in der Krise. Zu Jahresbeginn fiel ein hoher Verlust an, zudem trüben neue Probleme den Geschäftsausblick. Das kommt bei Anlegern nicht gut an.

Die Folgen des Ukraine-Kriegs und hauseigene Probleme haben den US-Flugzeughersteller Boeing im ersten Quartal überraschend tief in die roten Zahlen gerissen.

Unter dem Strich stand ein Verlust von über 1,2 Milliarden Dollar (gut 1,1 Mrd Euro) nach einem Minus von 561 Millionen ein Jahr zuvor, wie der Rivale des weltgrößten Flugzeugbauers Airbus in Chicago mitteilte. Der Umsatz fiel um acht Prozent auf knapp 14 Milliarden Dollar.

Zudem verschiebt Boeing die Auslieferung seines modernisierten Großraumjets 777X ein weiteres Mal: Wegen Problemen bei der Zertifizierung werde das erste Exemplar der Langversion 777-9 erst im Jahr 2025 ausgeliefert. Erst vor gut einem Jahr hatte Boeing die Premiere bis 2023 vertagt und deshalb eine Milliardenbelastung verbucht. Die erneute Verzögerung werde ab dem zweiten Quartal zu Mehrkosten von insgesamt 1,5 Milliarden Dollar führen, hieß es nun.

Das erste Vierteljahr sei von neuen Herausforderungen geprägt gewesen, sagte Konzernchef Dave Calhoun. Boeing musste angesichts des Ukraine-Kriegs hohe Belastungen schultern. Zudem ächzt der Airbus-Rivale weiter unter Problemen beim Langstreckenjet 787 «Dreamliner» und Schwierigkeiten bei der neuen US-Präsidentenmaschine Air Force One. Dennoch hatten Experten mit einem deutlich geringeren Verlust gerechnet. Die Aktie fiel vorbörslich um über drei Prozent.

Calhoun betonte, dass Boeing beim krisengeschüttelten «Dreamliner»-Jet Fortschritte mache. Der Problemflieger kann wegen hartnäckiger Fertigungsmängel seit Monaten nicht wie geplant ausgeliefert werden, was bereits zu Produktionsdrosselungen und teuren Entschädigungszahlungen an Kunden führte. Laut Vorstandschef Calhoun hat Boeing nun einen Plan zur Behebung der Probleme bei der US-Flugaufsicht FAA eingereicht. Er machte jedoch keine Angaben dazu, wann die Auslieferungen wieder aufgenommen werden könnten.