28. März 2024

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Corona-Hilfen: Wirtschaft fordert Nachjustierung

Ab 30 Prozent Umsatzrückgang durch die Corona-Krise springt der Staat ein. Doch die Hilfen laufen aus. Wirtschaftsverbände fordern mehr Planungssicherheit.

Mit Blick auf die anhaltenden Belastungen durch die Corona-Pandemie fordern verschiedene Wirtschaftsverbände eine Nachjustierung der staatlichen Hilfen.

«Die Stimmung in unserer Branche ist verheerend, die Unternehmen haben null Planungssicherheit», sagte die Hauptgeschäftsführerin des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), Ingrid Hartges, dem «Handelsblatt». «Alle Unternehmen – egal welcher Größe – müssen jetzt auf den hoffentlich letzten Metern der Pandemie die Unterstützung bekommen, die ihnen das Überleben sichert.»

Einbußen durch Corona

Die Corona-Hilfen des Bundes sind für Unternehmen gedacht, die in der Corona-Pandemie hohe Einbußen erlitten haben. Kann ein Betrieb im Vergleich zum Referenzzeitraum 2019 einen Umsatzrückgang von mindestens 30 Prozent nachweisen, zahlt der Bund einen Zuschuss. Die derzeit laufende Überbrückungshilfe IV endet im März 2022. Der maximale Fördersatz der förderfähigen Fixkosten beträgt laut Wirtschaftsministerium 90 Prozent bei einem Umsatzrückgang von mehr als 70 Prozent.

Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer begrüßte dies zwar grundsätzlich – «aber uns wäre es am liebsten, wenn sich die Hilfen wieder an den November- und Dezemberhilfen orientierten», sagte er dem «Handelsblatt». Die Hilfe kompensiere nicht die in den Betrieben tatsächlich anfallenden Kosten. Die im vergangenen Jahr gewährten November- und Dezemberhilfen hatten sich am Umsatz des jeweiligen Vorjahresmonats orientiert.

Auch der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert eine Nachjustierung. Gefragt seien angemessene Wirtschaftshilfen, «die der Lebensrealität im Einzelhandel entsprechen», sagte Hauptgeschäftsführer Stefan Genth dem «Handelsblatt». Dazu gehöre, dass eine Förderung nicht erst bei mindestens 30 Prozent Umsatzausfall ansetzen sollte.