29. März 2024

Börsenprofi

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Dax findet keinen Halt über 12.000 Punkten

Nach der Stabilisierung vom Vortag ist der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag wieder unter die Räder gekommen. Der Dax rang erneut um die viel beachtete Marke von 12.000 Punkten, konnte sie aber nicht halten. Letztlich verlor der Leitindex 1,71 Prozent auf 11.975,55 Punkte. Der MDax büßte 2,40 Prozent auf 21.791,03 Zähler ein. Belastend wirkte unter anderem die schwache Entwicklung der Wall Street.

Auch an den anderen europäischen Leitbörsen kam es zu deutlichen Abgaben. Der EuroStoxx 50 fiel um 1,69 Prozent auf 3279,04 Punkte. In Paris sank der Cac 40 um 1,53 Prozent und der FTSE 100 in London um 1,77 Prozent. In New York notierte der Dow Jones Industrial zuletzt 1,27 Prozent tiefer.

«Dem Dax wird derzeit fast börsentäglich ein dicker Brocken nach dem anderen serviert», bemerkte Marktexperte Andreas Lipkow. So zeigten die Inflationsdaten für Deutschland eine zweistellige Steigerung der Verbraucherpreise für September. Die Dynamik der Preissteigerung nehme zwar ab, aber die Preise stiegen insgesamt weiter. Dies sei kein gutes Vorzeichen für die weitere Entwicklung und setze die Europäische Zentralbank weiter unter Zugzwang, so Lipkow.

Im Fokus stand der Börsengang von Porsche AG – der Sportwagentochter von Volkswagen. Inmitten angespannter Finanzmärkte gab es den größten deutschen Börsengang seit der Telekom im Jahr 1996. Er fiel – gemessen am frühen Tageshoch von 86,76 Euro und dem letztlichen Rückfall auf den Ausgabepreis von 82,50 Euro – durchwachsen aus. Für Aktionäre von VW und ihres Großaktionärs Porsche SE gab es dabei wenig Anlass zur Freude. Papiere von Porsche SE erwischte es mit minus 10,9 Prozent am Dax-Ende dabei besonders heftig. Die Volkswagen-Vorzüge büßten 6,9 Prozent ein.

Auch im Einzelhandelsbereich mussten Anleger europaweit wieder heftige Kursverluste hinnehmen. Nach schwachen Geschäften im dritten Geschäftsquartal ist der Modekonzern Hennes & Mauritz (H&M) zwar besser in den September gestartet. Nichtsdestotrotz seien die Aussichten auf die kommenden Monate sehr negativ, auch weil Beschaffungskosten wegen des anziehenden US-Dollar weiter stiegen. Die Anteilscheine des Branchenkollegen Zalando- verloren 6,2 Prozent.

Einen Kursgewinn von 12,6 Prozent gab es dagegen bei Rational. Der Großküchenausstatter schaut nach einem stark verlaufenen Quartal optimistischer in die Zukunft und erhöhte seine Ziele für das Jahr.

Gefragt waren zudem die tags zuvor schwachen Rückversicherer. Munich Re legten um 2,4 Prozent zu und Hannover Rück gewannen an der Dax-Spitze 3,0 Prozent. Ihnen half, dass sich Hurrikan «Ian» auf seinem Weg durch den US-Bundesstaat Florida mittlerweile abgeschwächt hat.

Der Euro erholte sich und wurde zuletzt bei 0,9778 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 0,9706 Dollar festgelegt.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,21 Prozent am Vortag auf 2,13 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,39 Prozent auf 127,39 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,62 Prozent auf 137,55 Zähler.