19. April 2024

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Dax im Minus – Pandemiesorgen dämpfen Risikobereitschaft

Pandemiesorgen vor allem in Europa und schwache internationale Vorgaben haben zur Wochenmitte den Dax belastet.

Der deutsche Leitindex büßte gegen Ende der ersten Handelsstunde am Mittwoch 0,46 Prozent auf 14.594,88 Punkte ein, dabei konnte er sein anfängliches Minus aber etwas reduzieren. Der MDax verlor 0,10 Prozent auf 31.718,53 Punkte und der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx lag auch knapp im Minus.

Am Markt gelten die wirtschaftlichen Sorgen wegen der anhaltenden Lockdown-Maßnahmen in vielen Ländern als Belastung. Außerdem verwiesen Marktbeobachter auf mögliche Steuererhöhungen der US-Regierung, die Anleger nun risikoscheuer agieren ließen. Der Dax war allerdings schon am Vortag schwächer gestartet und hatte sich am Ende knapp ins Plus geschoben. In Reichweite seines Rekordes von 14 804 Punkten verbleibt er auf hohem Niveau.

Im Blick standen am Vormittag Stimmungsdaten aus der Eurozone, auch vor dem Hintergrund erster Lockerungen in den vergangenen Wochen. Erste Schätzungen für die Einkaufsmanagerindizes etwa aus Frankreich und Deutschland übertrafen sowohl im Industrie- als auch Dienstleistungssektor die Erwartungen. Die Helaba kommentierte aber, dass die Rückschlüsse daraus wegen der nun wieder verschärften Beschränkungen nicht zu positiv ausfallen sollten.

Die Aktien von Volkswagen, Daimler und BMW versammelten sich mit erneuten Kursverlusten weit hinten im Dax, um bis zu 1,7 Prozent ging es für sie bergab. Gewinne im Technologiesektor bei SAP oder Infineon konnten dies nicht aufwiegen. Schwankend zeigten sich Eon-Aktien, die nach den Jahreszahlen und positivem Start zuletzt mit einem Prozent ins Minus drehten.

Außerdem gab es Zahlenvorlagen aus der zweiten Börsenreihe. Dazu zählte der Industrie- und Autozulieferer Norma Group, dessen Aktien sich mit plus 0,4 Prozent vom schwachen Autosektor abhoben. Anderswo trieben Jahresberichte nebst Ausblicken die Anleger aber meist in die Flucht. Das zeigten etwa die zwei Prozent schwächeren Commerzbank-Aktien. Das Bankhaus rechnet 2021 wegen der laufenden Restrukturierungen mit einem Fehlbetrag. Überraschend kommt das aber nicht.

Die Papiere des Erneuerbare-Energien-Unternehmens Encavis rutschten nach recht solidem Start zuletzt um 6,5 Prozent ab. Abgesehen von den Geschäftszahlen belastete hier auch eine Abstufung durch Warburg Research. LKPF knickten um gut 7 Prozent ein. Börsianer monierten das Fehlen eines klaren Ausblicks für 2021 des Laserspezialisten.

Die Papiere der Lufthansa blieben wie schon in den vergangenen Tagen unter Druck, nachdem die Commerzbank eine pessimistische Haltung einnahm. Die Papiere der Fluggesellschaft fielen um ein Prozent. Auch Deutsche Euroshop wurde von der Commerzbank abgestuft. Die Aktien des vom Lockdown geplagten Einkaufszentren-Investors sackten um gut 6 Prozent ab. Bei Sixt hingegen wirkten sich eine Analystenstimme positiv aus, sie stiegen um 3,1 Prozent. Die Stammaktien des Autovermieters werden von der Deutschen Bank zum Kauf empfohlen.