25. April 2024

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Dax im nervösen Handel schwächer

Weiter beeinflusst von der Entwicklung an den Anleihemärkten und dem Ausverkauf im Technologiesektor ist der Dax am Donnerstag in einem nervösen Handel zeitweise wieder unter 14.000 Punkte gerutscht.

Zuletzt stand er mit 14.029,12 Punkten und einem Minus von 0,36 Prozent wieder leicht darüber. Am Vortag hatte der Leitindex noch ein Rekordhoch mit fast 14.200 Zählern erreicht, wurde aber anschließend vom Renditeanstieg ausgebremst.

«Investoren prüfen derzeit genau, wie es um die Bereitschaft der Zentralbanken angesichts des aufkommenden Inflationsdrucks bestellt ist, weitere Anleihen zu kaufen, um sich gegen den Zinsanstieg zu stemmen», schrieb Analyst Jochen Stanzl in seinem Morgenkommentar. «Steigende Zinsen sind effektiv eine Art der geldpolitischen Straffung und das spielt dem ans Gegenteil gewöhnten Aktienmarkt derzeit überhaupt nicht in die Karten.»

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor am Donnerstag bislang 0,83 Prozent auf 31.300,16 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,3 Prozent. Die Schwäche an den US-Börsen, wo am Vortag erneut die Technologiewerte abgestoßen wurden, hatte sich am Morgen bereits an den asiatischen Handelsplätzen fortgesetzt und prägt nun auch den Aktienmarkt in Europa. Insgesamt setzt sich der jüngste Trend fort: Hoch bewertete Aktien und Krisengewinner werden verkauft, Value-Titel und Profiteure von Öffnungsstrategien nach den Lockdowns eher gekauft.

Am Aktienmarkt hierzulande ist der Tag bestimmt von der Berichtssaison mit Zahlen des Pharma- und Chemiekonzerns Merck KGaA, des Immobilienkonzerns Vonovia und des Konsumgüterherstellers Henkel aus dem Dax. Merck rückten um 1,4 Prozent vor. Die Darmstädter hätten solide Ergebnisse vorgelegt, schrieb JPMorgan-Analyst Richard Vosser in einer ersten Reaktion. Der Ausblick für 2021 bedeute kaum Anpassungsbedarf der Markterwartungen. Vonovia gewannen ein halbes Prozent, Henkel notierten wenig verändert.

Top-Wert im Dax waren die Titel des Versorges RWE mit plus 1,9 Prozent nach einer Kaufempfehlung der Societe Generale. Am Dax-Ende waren mit minus dreieinhalb Prozent die Papiere des Chipkonzerns Infineon im Einklang mit dem schwachen Techsektor.

Sehr schwach mit minus 6,7 Prozent waren im MDax die Anteile des Medienkonzerns ProSiebenSat.1 nach einem enttäuschenden Ausblick, während es für die Papiere des Anlagenbauers Gea um 3,9 Prozent hoch ging nach Zahlen und einer mittelfristig optimistischeren Prognose. Global Fashion Group sackten im SDax um 8,3 Prozent ab nach Platzierung einer Wandelanleihe.