26. April 2024

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Dax wenig verändert nach starkem Vortag

Beim Dax ist der Schwung nach dem starken Vortag am Mittwoch erlahmt. Der deutsche Leitindex schwankte in der ersten Handelsstunde in einer engen Spanne um den letzten Schlusskurs – zuletzt stand ein Minus von 0,03 Prozent auf 14.181,95 Punkte zu Buche.

Etwas besser hielt sich der MDax der mittelgroßen Unternehmen mit einem Kursanstieg um 0,21 Prozent auf 29.433,10 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,11 Prozent auf 3737,22 Zähler.

Die Experten der Commerzbank sprachen von einem wieder zurückkehrenden Risikoappetit der Anleger angesichts der am Vortag ebenfalls starken US-Börsen. Treiber seien gute Wirtschaftsdaten, wie etwa robuste US-Einzelhandelsumsätze vom Vortag.

Starke Konjunkturdaten erhöhen aber auch den Spielraum der Notenbanken für eine geldpolitische Straffung, worauf die Experten der niederländischen Bank ING hinwiesen. Die hohen Verbraucherpreise bleiben das große Problem. Höhere Zinsen begünstigen tendenziell festverzinsliche Wertpapiere wie Anleihen gegenüber Aktien.

Dass Siemens Energy Überlegungen über eine Komplettübernahme der spanischen Windkrafttochter Siemens Gamesa bestätigte, ließ die Aktien des Energietechnikkonzerns um 4,3 Prozent steigen. Damit belegten sie den Spitzenplatz im MDax. Die Siemens-Gamesa-Aktien an der Börse in Madrid wurden nach einem elfprozentigen Kurssprung zwischenzeitlich vom Handel ausgesetzt.

Von der Nachricht profitierten auch andere Papiere aus dem Bereich Erneuerbare Energien: Die Anteilsscheine der Siemens-Gamesa-Konkurrentin Nordex gewannen als Spitzenreiter im Nebenwerte-Index SDax 3,8 Prozent und jene des Windpark-Betreibers Encavis 1,8 Prozent. Der Dax-Spitzenreiter RWE verbuchte zuletzt ein Kursplus von knapp zweieinhalb Prozent. Dies reichte bei dem Energiekonzern für das höchste Kursniveau seit 2011.

Bei der Commerzbank sorgte das Thema Übernahme ebenfalls für etwas Rückenwind. Die Aktien gewannen knapp anderthalb Prozent, nachdem die «Financial Times» berichtet hatte, dass die italienische Unicredit vor Ausbruch des Ukraine-Kriegs einen Kauf der Konkurrentin und die Zusammenlegung mit der deutschen Tochter Hypo Vereinsbank erwogen habe. Einem Börsianer zufolge ist das Thema zwar aufgeschoben, aber noch nicht vom Tisch: «Die Fusionsfantasie ist zurück.»

Dagegen büßten Dermapharm-Titel nach Zahlen am SDax-Ende acht Prozent auf 47,36 Euro ein. Bei 47,20 Euro hatten sie zu Handelsbeginn sogar den tiefsten Stand seit November 2020 markiert. Alexander Thiel vom Analysehaus Jefferies attestierte dem Arzneimittelunternehmen ein durchwachsenes erstes Quartal. Sowohl das rund neunprozentige Umsatzplus als auch das gut doppelt so stark gestiegene um Einmalkosten bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) seien unter den Erwartungen geblieben. Dass Thiel für das angestrebte Ebitda-Wachstum deutlich Luft nach oben sieht, half den Aktien nicht.