29. März 2024

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Die G7 wollen Digitalisierung «grüner» machen

Der Stromverbrauch für digitale Anwendungen ist hoch. In Sachen Klimaschutz ist das eine großer Nachteil. Die G7 wollen nun daran arbeiten, um die Digitalisierung auf Klimakurs zu bringen.

Um den ökologischen Fußabdruck in der Digitalisierung zu verkleinern, wollen die G7-Staaten künftig stärker auf Aspekte der Nachhaltigkeit achten.

«Wir dürfen nicht den Fehler wiederholen, den wir bei der Industrialisierung begangen haben, dass man die Nachhaltigkeit hinten angestellt hat», sagte Bundesdigitalminister Volker Wissing (FDP) zum Abschluss eines Treffens von G7-Ministern in Düsseldorf. Stattdessen müssten Themen wie das Recyceln von Hardware, der Schutz von Rohstoffen oder die Senkung des Energieverbrauchs betrachtet werden.

«Beispielsweise neigen wir dazu, dass wir unser Essen fotografieren», sagte der FDP-Politiker. «Und wenn man sich die Zahl der Fotos von Essen anschaut weltweit, kommt man auf einen enormen Energieverbrauch.» Man müsse sich die Frage stellen, ob das wirklich notwendig sei. Insgesamt solle das Thema der Energieknappheit stärker ins Bewusstsein der Menschen gebracht werden. Aber auch bei technologischen Geräten solle künftig mehr auf den Stromverbrauch geachtet werden.

«Das kann kein einziges Land alleine lösen»

«Wir müssen an den Klimawandel denken», bekräftigte Japans Digitalministerin Karen Makishima. «Das müssen wir global denken, das kann kein einziges Land alleine lösen.» Jedes Land könne seine beste Technologie, die es habe, zur Verfügung stellen, um eine grüne Zukunft zu sichern.

Zur «Gruppe der 7» gehören neben der Bundesrepublik die anderen großen demokratischen Industriestaaten USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan. Deutschland hat derzeit den Vorsitz der Gruppe, daher ist Bundesminister Wissing der Gastgeber der Veranstaltung im Rheinland. Japan wird 2023 den Vorsitz übernehmen.

Russlands «böswillige Cyberaktivitäten» verurteilt

Wissing und Makishima stellten außerdem eine G7-Abschlusserklärung vor, in der die sieben Staaten auch in Sachen Internet den Schulterschluss mit der Ukraine üben. In dem Dokument werden Russlands «böswillige Cyberaktivitäten, Informationsmanipulation, Einmischung und Online-Desinformationskampagnen» verurteilt. Gemeinsam wolle man dagegen vorgehen, heißt es von den G7.

«Vor allen Dingen, weil der Krieg eben nicht nur auf dem Boden der Ukraine stattfindet, sondern auch im Internet», sagte Wissing. Daher wollen die G7-Staaten der Ukraine mit Hardware unter die Arme greifen, um die dortige Cybersicherheit zu erhöhen. Was genau für Technik geschickt wird, ist noch unklar. Der ukrainische Amtskollege Mykhailo Fedorow, der bei dem Treffen online zugeschaltet war, habe angekündigt, eine Liste zu schicken mit dem Bedarf an Hardware. Wann diese Liste kommen wird und wann dann Technik in die Ukraine geschickt wird, ist noch unklar.