29. März 2024

Börsenprofi

Die Börsen im Überblick

EY: Dax-Konzerne trotzen weltweiten Engpässen

Die Corona-Krise hält Deutschland weiter in Atem, Materialmangel auf den Weltmärkten bremst viele Unternehmen aus. Gleichwohl machen Deutschlands Top-Konzerne beste Geschäfte.

Deutschlands Börsenschwergewichte haben trotz Lieferengpässen und Rohstoffknappheit in Summe das dritte Quartal mit Rekordergebnissen abgeschlossen.

Sowohl der Gesamtumsatz (plus 8,6 Prozent) als auch die operativen Gewinne (plus 152 Prozent) der inzwischen 40 im Deutschen Aktienindex notierten Konzerne lagen teils deutlich über den Werten des Vorjahreszeitraums, wie das Beratungs- und Prüfungsunternehmen EY errechnet hat. Seit dem 20. September hat die erste deutsche Börsenliga 40 statt 30 Mitglieder, EY hat seine Berechnungen auch rückwirkend entsprechend angepasst.

Die Erlöse der Unternehmen summierten sich nach EY-Angaben vom Freitag auf gut 380,5 Milliarden Euro, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) erreichte knapp 35,7 Milliarden Euro. In beiden Fällen handelt es sich den Angaben zufolge jeweils um den höchsten Wert für ein drittes Quartal seit Beginn der Auswertung im Jahr 2012.

«Unterbrechungen der Lieferketten, stark steigende Logistik- und Materialkosten, Lieferprobleme bei Rohstoffen sowie Bauteilen und daraus resultierende Produktionsdrosselungen machen den Unternehmen zu schaffen», bilanzierte Henrik Ahlers, Vorsitzender der EY-Geschäftsführung. «Dennoch hat es die große Mehrheit der deutschen Top-Konzerne im dritten Quartal geschafft, Kurs zu halten.» Die internationale Aufstellung und die Konzentration auf Hochtechnologie und Premium-Segmente zahle sich aus.

Aussichten jedoch bleiben unsicher

EY-Partner Mathieu Meyer warnte angesichts der nach wie vor anhaltenden Pandemie jedoch: «Weitere Produktionsausfälle und Logistikstörungen könnten Dominoeffekte auslösen und damit weitere Branchen in Mitleidenschaft ziehen.»

Den höchsten operativen Quartalsgewinn unter den 40 Konzernen fuhr im dritten Quartal 2021 den Angaben zufolge die Deutsche Telekom mit rund 3,5 Milliarden Euro ein, gefolgt vom Versicherer Allianz mit einem Ebit von gut 3,2 Milliarden Euro. Die Plätze drei bis fünf belegten die Autohersteller Daimler, BMW und Volkswagen – und dass, obwohl der Chipmangel die Automobilindustrie ausbremste.

26 der Unternehmen konnten ihren operativen Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum steigern, bei 10 Konzernen ging der Gewinn zurück. Für die übrigen 4 Unternehmen lagen EY zufolge keine Angaben zum operativen Gewinn vor. Bei den Umsätzen berichteten lediglich 3 der Unternehmen von Rückgängen.