20. April 2024

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Habeck lobt Pläne Brasiliens zum Regenwald

Wirtschaftsminister Habeck und Agrarminister Özdemir wollen ein «Momentum» nutzen, um enger mit Brasilien und Kolumbien zusammenzuarbeiten. Zentrales Thema beim Staatsbesuch: das Klima.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat Pläne der neuen brasilianischen Regierung von Präsident Luiz Inácio Lula da Silva zum Schutz des Amazons-Regenwalds gelobt. Der Grünen-Politiker sagte am Sonntag bei einem Firmenbesuch in Belo Horizonte, es sei die Vorgabe der brasilianischen Regierung unter Lula, das Abholzen des Regenwalds bis 2030 zu stoppen. Habeck sprach von einem hoffnungsvollen Zeichen. «Ich jedenfalls kann Tränen in die Augen bekommen, dass eine Regierung das Ruder so rumreißt.»

Umgekehrt könnten die Brasilianer von Deutschland erwarten, seine Beiträge zu leisten, sagte Habeck. «Wir müssen raus aus der Kohle, wir müssen sehen, dass wir unsere Klimaschutzvorgaben einhalten in allen Bereichen, sonst verliert natürlich Europa auch den Anspruch gegenüber anderen.»

Suche nach Kohle-Konsens

In Deutschland ist für das Rheinische Revier vereinbart worden, den Kohleausstieg um acht Jahre auf 2030 vorzuziehen. Für die ostdeutschen Braunkohlereviere will Habeck das im Konsens erreichen, dort gibt es aber großen Widerstand.

Der frühere brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hatte die Ausbeutung des Amazonasgebiets befürwortet. Der Linkspolitiker Lula, der am 1. Januar zum dritten Mal als Präsident Brasiliens vereidigt wurde, galt in seinen früheren Amtszeiten (Anfang 2003 – Ende 2010) nicht eben als Umweltschützer, hat nun aber versprochen, den Umwelt- und Klimaschutz zu priorisieren. Die EU und der südamerikanische Staatenbund Mercosur verhandeln seit langem über ein Freihandelsabkommen. Habeck hatte in diesem Zusammenhang die Bedeutung betont, den Regenwald zu schützen.

Wasserstoff aus Brasilien?

Der Grünen-Politiker nannte Brasilien einen «Premiumpartner» für die deutsche Wirtschaft. Er betonte die wirtschaftlichen Chancen beim Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft. «Grüner» Wasserstoff, der auf Basis erneuerbarer Energien hergestellt wird, spielt für die Bundesregierung beim klimaneutralen Umbau der Wirtschaft eine Schlüsselrolle.

Brasilien gilt wegen der klimatischen Bedingungen als guter Standort für die Produktion von Wasserstoff. Habeck besuchte die deutsche Firma Neumann & Esser, die Anlagen für die Herstellung von Wasserstoff baut.