28. März 2024

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Immobilienverkauf bringt Bahn mehr als zwei Milliarden ein

Viele Bahn-Areale sind ungenutzt, Gebäude oft marode. Seit Jahren läuft deshalb der Verkauf. Die eine oder andere Fläche könnte die Bahn in Zukunft aber doch wieder selbst benötigen.

Bahnhofsgebäude, Rangierflächen, Lagerplätze: Die Deutsche Bahn verkauft seit Jahren Immobilien in teils zentraler Lage.

Seit 2004 trennte sie sich nach Regierungsangaben von Liegenschaften mit einer Gesamtfläche rund 182 Millionen Quadratmetern, was etwa der Fläche der Stadt Nürnberg entspricht. Darunter waren allein in den vergangen sieben Jahren auch 500 Empfangsgebäude. Der Erlös der Immobilienverkäufe lag bei knapp 2,3 Milliarden Euro, wie das Bundesverkehrsministerium auf eine Anfrage der Grünen antwortete.

Die Nachnutzung der Bahn-Flächen sei ein zweischneidiges Schwert, hieß es von der Fraktion. Mache die Bahn Platz für Wohnungen, Gewerbe- oder Erholungsgebiete, ließen sich die Flächen aufwerten oder ganz Stadtteile schaffen. Es könne aber auch sein, dass die Areale beim geplanten Ausbau der Bahn fehlten.

Das Ministerium schließt einen Kurswechsel nicht aus. «Die Konzernstrategie „Starke Schiene“ der DB AG führt mit Blick auf das geplante Wachstum des Schienenverkehrs gegebenenfalls zu einer veränderten Betrachtungsweise von Veräußerungen», heißt es in der Antwort. «Priorität hat für die DB AG der Ausbau der Infrastruktur und des Betriebs zur Umsetzung der Wachstumsziele im Schienenverkehr.»

Noch hält der Konzern mit seinen Tochtergesellschaften in Deutschland Immobilien, deren Gesamtfläche mit 1,16 Milliarden Quadratmetern die des Naturparks Lüneburger Heide übertrifft. Nach dem bisherigen Plan sollen die Verkäufe weitergehen. Nach den 16 300 Transaktionen der vergangenen 16 Jahre sind demnach bis 2025 weitere 1800 vorgesehen. Unter anderem Städte mit stark steigenden Mieten haben ein Auge auf Bahnflächen geworfen, um Wohnungen zu bauen.

Aus Sicht der Grünen könnte manche Bahn-Brache in Großstädten aber auch eine Rolle dabei spielen, eine «klimaneutrale Citylogistik» aufzubauen – wenn dort etwa Pakete auf Lastenräder verladen werden, um sie in die Wohnviertel zu bringen. Die Bahn hat das bislang nur in Berlin untersucht und den Angaben zufolge zwei geeignete Grundstücke gefunden, auf dem Rangierbahnhof Tempelhof und dem früheren Rangierbahnhof Frankfurter Allee.