20. April 2024

Börsenprofi

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Lockdown-Angst setzt Dax stark unter Druck

Der deutsche Aktienmarkt ist zu Beginn der verkürzten Vorweihnachtswoche stark unter Druck geraten.

Die rasante Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus lastete am Montag ebenso auf der Stimmung wie die Sorge, dass eines der innenpolitischen Kernvorhaben von US-Präsident Joe Biden vor dem Aus stehen könnte.

Der deutsche Leitindex Dax sackte um 2,56 Prozent auf 15.133,99 Punkte ab. Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte büßte 1,77 Prozent auf 33.849,68 Punkte ein. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 2,3 Prozent.

«Das Wort vom Lockdown macht wieder die Runde», schrieb Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei dem Handelshaus Robomarkets. «Die Niederlande sind schon im Lockdown, und auch in Deutschland könnte es nach Weihnachten so weit sein.» Die Angst der Investoren vor einem erneuten Stillstand in weiten Teilen der Wirtschaft nehme wieder zu und schicke die Börsen rund um den Globus auf Talfahrt. Wegen Omikron sei von vorweihnachtlicher Ruhe auch in diesem Jahr am Aktienmarkt nichts zu spüren, die Jahresendrally scheine endgültig abgeblasen.

Zudem blickten die Anleger besorgt in Richtung USA. Der demokratische Senator Joe Manchin hatte verkündet, dass er einem billionenschweren Sozial- und Klimapaket nicht zustimmen könne. Nun ist unklar, ob das Prestigeprojekt des Präsidenten noch zu retten ist.

Damit machten Anleger einen Bogen um Aktien aus dem Umfeld der erneuerbaren Energien. Die Papiere von Siemens Energy etwa büßten rund vier Prozent ein und für die Anteilsscheine des Windanlagenbauers Nordex ging es um fast fünf Prozent nach unten.

Im Autosektor schlug sich die Angst vor den wirtschaftlichen Auswirkungen verschärfter Corona-Maßnahmen stark nieder. Für die Aktien von Daimler, BMW und Volkswagen (VW) ging es um 2,8 bis 3,8 Prozent nach unten.

Die Papiere der Lufthansa knickten um 4,7 Prozent ein. Große Sorgen macht den Branchenanlegern speziell, dass Großbritannien in Deutschland nun als Corona-Virusvariantengebiet gilt. Damit ist die Einreise nach Deutschland nur unter starken Einschränkungen möglich.