19. April 2024

Börsenprofi

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Nervöse Anleger halten Dax unter Druck

Eine ausgeprägte Nervosität der Anleger hat am Dienstag am deutschen Aktienmarkt zu größeren Schwankungen geführt.

Zunächst stabil gestartet, hatte der Dax zeitweise zwei Prozent verloren und mit 13.664 Punkten den tiefsten Stand seit drei Wochen erreicht. Nach einem weiteren Hin und Her holte er viel davon wieder auf. Aus dem Handel ging er 0,61 Prozent tiefer bei 13.864,81 Punkten.

Anleger nahmen am Dienstag bei gut gelaufenen Aktien erneut im größeren Stil Gewinne mit. Marktbeobachter sagten, hohe Bewertungen seien für diese mittlerweile eine schwere Bürde geworden. Da die bisherigen Favoriten der Corona-Krise in der zweiten Börsenreihe noch stärker vertreten sind als im Dax, fiel der MDax noch deutlicher um 1,19 Prozent auf 31.643,84 Punkte.

Der Ausverkauf unter den gut gelaufenen Werten stand im Einklang mit einem Kursrutsch bei den Technologiewerten an der New Yorker Nasdaq-Börse, der am Dienstag nicht zu Ende ging. Die Verluste wurden bei den hiesigen Vertretern zwar im Verlauf etwas kleiner, im Dax fielen die Aktien von Infineon aber immer noch um 3,1 Prozent.

Viele weitere Aktien, die in den vergangenen Monaten von Anlegern als Gewinner der Pandemie geschätzt wurden, standen ebenfalls unter Druck. Im Dax war dies noch die 3,4 Prozent schwächere Aktie der Deutschen Post. Im MDax fielen die Papiere von Shop Apotheke und Hellofresh um jeweils vier Prozent. Home24 sackten im SDax sogar um 8,4 Prozent ab.

Wie schon am Vortag fiel dagegen der Reisesektor positiv auf. Hier machen die Aussicht auf Lockerungen und voranschreitende Impfungen Hoffnung für die Sommersaison. Die Papiere von Fraport kletterten an der MDax-Spitze um 7,8 Prozent. Bei Lufthansa reichte es für einen Anstieg um 2,1 Prozent. Im SDax rückten die Aktien des Autovermieters Sixt um 3,8 Prozent vor.

Aber auch andere Branchen, die von der Krise gezeichnet sind, zeigten sich am Dienstag freundlich. Für den Außenwerbespezialisten Ströer und den Modekonzern Hugo Boss ging es um 5,8 Prozent beziehungsweise 3,4 Prozent nach oben. Die Papiere des Einkaufszentren-Investors Deutsche Euroshop zogen um 3,7 Prozent an.

Europaweit war das Bild etwas solider als beim Dax. Der EuroStoxx gab um 0,3 Prozent nach. In Paris und London verbuchten die Leitindizes Cac 40 und FTSE 100 sogar kleine Gewinne. In New York stand der Dow Jones Industrial zum hiesigen Handelsschluss noch leicht im Minus. Der technologielastige Nasdaq 100 verlor dort aber noch 1,3 Prozent.

Der Euro verlor im Verlauf etwas den Rückenwind. Am Morgen hatte er noch mit 1,2180 Dollar in der Spitze an seine Vortagesgewinne angeknüpft, zuletzt fiel er dann aber auf 1,2146 US-Dollar zurück. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2143 (Montag: 1,2133) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8235 (0,8242) Euro.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,36 Prozent am Vortag auf minus 0,35 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,02 Prozent auf 144,82 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,16 Prozent auf 174,29 Punkte nach.