Beschäftigte in der Altenpflege sind laut einer Auswertung der Barmer-Krankenkasse am häufigsten wegen Infektionen mit dem Coronavirus krankgeschrieben worden.
Im vierten Quartal 2020 betraf dies 7,6 von je 1000 Erwerbstätigen dieser Branche, wie die Kasse nach eigenen Versichertendaten ermittelte. Verglichen wurden 20 besonders von Corona-Fällen betroffene Berufsgruppen.
Es folgten demnach unter anderem Krankenpflegekräfte mit 7,3 Corona-Krankgeschriebenen pro 1000 Erwerbstätige. Bei Personal in Arztpraxen lag dieser Wert bei 5,5. Am niedrigsten war der Anteil der Corona-Krankgeschriebenen dagegen in Werbung und Marketing mit 2,5 gemessen an je 1000 Erwerbstätigen dieser Berufsgruppe.
Mit Blick auf Ansteckungsrisiken am Arbeitsplatz sagte Barmer-Chef Christoph Straub, Corona-Fälle seien in Branchen geringer, in denen sich Abstands- und Hygieneregeln tendenziell leichter einhalten ließen oder verstärkt Homeoffice möglich sei. In Sozialberufen sei es dringend erforderlich, dass sich Beschäftigte impfen ließen.
Eugen Brysch von der Deutschen Stiftung Patientenschutz betonte, die Mehrzahl der Infektionen erfolge oft nicht am Kranken oder Pflegebedürftigen. «Vielmehr wird das Virus von den Pflegekräften selbst in die Einrichtungen gebracht. Oft ohne es zu wissen.» Besprechungen und Raucherpausen würden dann zu Virusschleudern. «Es muss klar werden, dass die wichtigen Impfungen kein Ersatz für Hygiene und Infektionsgrundschutz sind», sagte Brysch. «Auch ein Geimpfter kann das Virus weitergeben.»
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