28. März 2024

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Samsung dank starkem Chip-Geschäft mit höherem Gewinn

In der Corona-Pandemie ist der Bedarf an Chips für Server gewachsen. Davon profitiert nach wie vor der Chip-Hersteller aus Südkorea. Auch für die nächsten Monate sieht der Konzern ein solides Chip-Geschäft.

Der Elektronikriese Samsung hat im zweiten Quartal dank der anhaltend starken Nachfrage nach Chips für Rechenzentren erneut deutlich mehr verdient als ein Jahr zuvor.

Der Überschuss legte um 15 Prozent auf 11,1 Billionen Won (etwa 8,34 Milliarden Euro) zu, wie der südkoreanische Konzern am Donnerstag mitteilte. Der Umsatz kletterte demnach um 21 Prozent auf 77,2 Billionen Won. Samsung Electronics ist Marktführer sowohl bei Speicherchips als auch bei Smartphones und Fernsehern.

Das robuste Geschäft mit Halbleitern hatte Samsung schon im ersten Quartal trotz der weltweiten Probleme bei den Lieferketten hohe Zuwächse beschert. Dabei profitieren die Chip-Hersteller vor allem vom gestiegenen Bedarf an Kapazitäten in Datenzentren, die entsprechende Speicher benötigen. Der operative Gewinn allein der Halbleitersparte stieg in den Monaten April bis Juni den Angaben zufolge bei gleichzeitigem Quartalsrekord auf fast 10 Billionen Won.

Was DRAM-Speicherchips (Dynamic Random Access Memory) betreffe, so habe das Unternehmen den höchsten Umsatz von Server-Produkten in der Industrie in einem Quartal verzeichnet, hieß es in einer Mitteilung. Die Chips werden unter anderem in Computern und Spielekonsolen eingesetzt. Dagegen sei die Nachfrage für Verbraucherprodukte wie etwa PCs und mobile Geräte zurückgegangen.

Smartphone-Geschäft läuft schlechter

Samsung erwartet auch für die zweite Jahreshälfte eine ähnliche Entwicklung. Die Server-Nachfrage werde sich voraussichtlich weiter solide entwickeln. Die «Investitionen in die Kerninfrastruktur und neue Wachstumsbereiche wie KI (künstliche Intelligenz) und 5G werden wahrscheinlich weiter expandieren, die auf große Datenzentren zentriert sind». Mit 5G wird der Mobilfunkstandard der fünften Generation abgekürzt.

Im Geschäft mit Smartphones konstatierte Samsung im Vergleich zum ersten Quartal einen weiteren Abschwung im Markt, der neben saisonalen Gründen auf geopolitische Probleme und Inflationssorgen zurückzuführen sei. Allerdings hätten die Probleme mit Lieferunterbrechungen des ersten Quartals zum größten Teil gelöst werden können. Dadurch habe auch der Umsatz im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum dank solider Verkäufe von Flaggschiff-Modellen – einschließlich der Samsung Galaxy S22-Reihe – erneut zulegen können.

Für die zweite Jahreshälfte wird sich laut Samsung die Nachfrage nach Smartphones wegen der Unsicherheiten ähnlich wie in den ersten sechs Monaten entwickeln oder im Bereich des einstelligen Wachstums bewegen.