19. März 2024

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Siemens kommt stark ins neue Geschäftsjahr

Siemens ist ins neue Geschäftsjahr stark gestartet. Im Bahngeschäft und bei der Medizintechnik-Tochter lief es nicht ganz so rund. Aber eine andere Sparte glänzte.

Der Technologiekonzern Siemens wird nach einem starken Start in das neue Geschäftsjahr optimistischer. Sowohl Umsatz als auch Gewinn sollen 2022/23 (per Ende September) noch etwas stärker steigen als geplant. Im ersten Geschäftsquartal schnitt Siemens besser ab als erwartet. Die Digitalisierungsgeschäfte konnten Schwächen in der Zugsparte sowie bei der Medizintechniktochter Siemens Healthineers mehr als ausgleichen.

Der Umsatz soll 2022/23 auf vergleichbarer Basis – also ohne Effekte aus Zu- und Verkäufen sowie Währungsumrechnungen – jetzt um sieben bis zehn Prozent zulegen, wie das im Dax notierte Unternehmen überraschend bereits am Mittwochabend in München vor der Hauptversammlung am Donnerstag mitteilte. Die Spanne wurde damit an beiden Enden um je einen Prozentpunkt erhöht. Für die beiden Sparten Digital Industries und Smart Infrastructure erhöhte Siemens die Erwartungen für Umsatzwachstum und Profitabilität.

Im ersten Quartal profitierte der Konzern von einer stärker als angenommenen Entwicklung im Geschäft mit intelligenter Infrastruktur. Die Digitalisierungssparte konnte weiter mit einem starken Automatisierungsgeschäft punkten. Schwächen in der Zugsparte, die unter anhaltenden Lieferverzögerungen litt und bei Siemens Healthineers, bei denen die in der Vergangenheit hohe Nachfrage nach Corona-Schnelltests nun so gut wie wegfiel, konnten dabei mehr als ausgeglichen werden.

Umsatz steigt deutlich – Gewinn geht zurück

Siemens steigerte den Konzernumsatz um zehn Prozent auf knapp 18,1 Milliarden Euro. Das vergleichbare Wachstum lag bei acht Prozent. Das Ergebnis der Industriegeschäfte nahm um neun Prozent auf knapp 2,7 Milliarden Euro zu. Analysten hatten zuvor mit einem operativen Ergebnis in etwa auf Vorjahresniveau gerechnet. Nach Steuern sank der Gewinn hingegen auf rund 1,6 Milliarden Euro. Hier wirkte sich unter anderem ein höherer Verlust bei Siemens Energy negativ aus. Zudem hatte Siemens im Vorjahresquartal von einem Sondergewinn profitiert.

Kleiner Wermutstropfen war der um sieben Prozent auf 22,6 Milliarden Euro gesunkene Auftragseingang. Allerdings hatte Siemens im vergangenen Jahr stark von vorgezogenen Bestellungen vor allem in der Digitalisierungssparte sowie Großaufträgen bei Siemens Mobility profitiert. Analysten hatten hier ebenfalls mit weniger gerechnet.

«Mit 2,7 Milliarden Euro Ergebnis im industriellen Geschäft ist uns der bislang stärkste Start in ein neues Geschäftsjahr geglückt», kommentierte Konzernchef Roland Busch die Zahlen. Die Erhöhung der Prognose erfolgte dem Manager zufolge auch mit Blick auf den Rekordauftragsbestand von 102 Milliarden Euro. Am Donnerstag findet bei Siemens die Hauptversammlung statt.