Die abgestürzten Buchungen in der Corona-Krise haben den weltgrößten Reisekonzern Tui im vergangenen Jahr tief in die roten Zahlen gedrückt.
Am Ende stand ein Verlust von mehr als 3,1 Milliarden Euro, nachdem 2018/2019 noch etwa 416 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet werden konnten. Der Umsatz des mit staatlichen Hilfen gestützten Unternehmens brach von 18,9 Milliarden auf zuletzt noch 7,9 Milliarden Euro ein, wie Tui am Donnerstag bei der Vorlage seiner Geschäftszahlen mitteilte.
Beim Blick nach vorn gab sich das Management optimistischer: Es gebe «Licht am Ende des Tunnels, und die Perspektiven für den Tourismus und für Tui sind gut». Nach einem «Übergangsjahr» 2021 rechnen die Hannoveraner damit, dass 2022 das Niveau aus der Zeit vor der Pandemie wieder erreicht werden kann. Vorstandschef Fritz Joussen erklärte: «Die Aussicht auf Impfungen ab dem Jahresbeginn lässt die Nachfrage nach Sommerurlaub 2021 deutlich steigen.» Eine genauere Prognose für das neue Geschäftsjahr traut er sich aber noch nicht zu.
Das Geschäftsjahr 2019/2020 (bis Ende September) war für Tui – wie für so gut wie alle Unternehmen der Branche – geprägt von den Corona-Folgen. Nachdem während der ersten Welle im Frühjahr das Programm fast komplett ausgesetzt worden war, lief das Geschäft über den Sommer zögerlich an. Im Herbst wuchs die Unsicherheit aufgrund neuer Reisewarnungen für viele Länder aber wieder. Staats- und Kapitalhilfen sollen die Tui-Gruppe vor dem finanziellen Kollaps bewahren – ähnlich wie bei der Lufthansa oder beim Wettbewerber FTI.
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