16. Mai 2024

Börsenprofi

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Cyberangriff in der Ukraine belastet Aktienmarkt

Der Stabilisierungsversuch am deutschen Aktienmarkt an diesem Mittwoch ist gescheitert. Nach einem Cyberangriff auf Regierungswebseiten der Ukraine sowie auf einige Banken drehte der Dax am Nachmittag in die Verlustzone.

Mit einem Minus von 0,42 Prozent auf 14.631,36 Zählern ging das deutsche Börsenbarometer letztlich knapp über seinem kurz zuvor erreichten Tagestief aus dem Handel.

In nunmehr sechs verlustreichen Börsentagen sackte der Leitindex im Sog des Konflikts um die Ukraine um fast 800 Punkte oder etwas mehr als fünf Prozent ab.

Der MDax der mittelgroßen Werte gab zur Wochenmitte um 0,95 Prozent auf 31.887,11 Zähler nach, während der EuroStoxx 50 mit minus 0,30 Prozent bei 3973,41 Zählern landete.

Wie der ukrainische Minister für digitale Transformation am Nachmittag über die elektronische Kommunikationsplattform Telegram mitteilte, gab es erneut einen Cyberangriff in der Ukraine. Bereits Ende Januar sowie in der vergangenen Woche hatte es derartige Angriffe gegeben. Zudem erklärte die Ukraine landesweit den Ausnahmezustand, nachdem Russlands Präsident Wladimir Putin am Montag die Unabhängigkeit der Separatistenregionen Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt und eine Entsendung russischer Soldaten angeordnet hatte.

Im Leitindex legten die Anteile der VW-Beteiligungsgesellschaft Porsche SE um weitere 4,6 Prozent zu, nachdem sie am Vortag bereits um etwas mehr als elf Prozent nach oben geschossen waren. Die Aussicht auf einen Börsengang der im VW-Konzern enthaltenen Sportwagentochter Porsche AG beflügelte weiter.

VW gaben dagegen um 0,9 Prozent nach. Europas größter Autobauer ist beunruhigt über den weiter eskalierenden Konflikt zwischen Russland und der Ukraine und damit auch über die Situation seiner Märkte und Mitarbeiter in Osteuropa. Die gesamte Region Zentral-/Osteuropa ist für den weltweit zweitgrößten Autokonzern ein wichtiger Absatzmarkt.

Auch die Anteile von Uniper im MDax gaben angesichts der Auseinandersetzungen mit Russland nach. Sie büßten 9,3 Prozent ein, der Stromerzeuger macht einen erheblichen Anteil des Geschäfts in Russland und ist Mitfinanzierer der auf Eis gelegten Gaspipeline Nord Stream 2.

Spekulationen um eine Übernahme des Online-Brokers Flatexdegiro sorgten im SDax für einen Kursauftrieb von 16,7 Prozent. Am Vortag war sie allerdings noch auf den tiefsten Stand seit Ende 2020 gefallen.

Der Eurokurs sank bis zum Abend. Die Gemeinschaftswährung kostete zuletzt 1,1318 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1344 (Dienstag: 1,1342) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8815 (0,8817) Euro.

Am Rentenmarkt fielen die Kurse, der Rentenindex Rex verlor 0,23 Prozent auf 141,32 Punkte. Die Umlaufrendite stieg von 0,08 Prozent am Vortag auf 0,13 Prozent. Der Bund-Future legte zuletzt um 0,05 Prozent auf 165,97 Punkte zu.