29. April 2024

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Dax bleibt vor Powell-Rede im Aufwind

Der Dax hat am Freitag vor einer mit Spannung erwarteten Rede des US-Notenbankchefs etwas weiter zugelegt. Dank guter Vorgaben aus den USA und Asien gewann der deutsche Leitindex 0,35 Prozent auf 13.318,88 Punkte.

Der Dax knüpfte damit an die vergangenen beiden Handelstage an. Zeitweise war diese Woche allerdings auch die Marke von 13.000 Punkten in Gefahr geraten.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg im frühen Handel um 0,64 Prozent auf 26.237,68 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zog um 0,5 Prozent an.

Laut der ING Bank scheint es, als ob die Anleger international darauf setzen, dass Jerome Powell am Freitag «eine Rettungsleine auslegen» wird. Die US-Börsen hatten am Vorabend ihre Gewinne ausgebaut.

Der Chef-Währungshüter der USA wird sich am Nachmittag europäischer Zeit im Rahmen des Notenbank-Symposiums in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming äußern. Die Experten der Bank Credit Suisse rechnen jedoch damit, dass die Aussagen im Hinblick auf den kurzfristigen geldpolitischen Kurs unverbindlich bleiben. Powell dürfte eine Notwendigkeit betonen, dass Wirtschaftsdaten eine Rolle spielen hinsichtlich weiterer Zinserhöhungen zur Bekämpfung der hohen Inflation.

Unter den Einzelwerten stachen die Aktien von Continental negativ hervor und fielen am Dax-Ende um rund zwei Prozent. Hier belastete eine skeptische Studie des Bankhauses Metzler. Die Zielsetzungen des Autozulieferers könnten gefährdet sein, argumentierte Analyst Jürgen Pieper wegen der Gefahr, dass sich die Nachfrage im Reifengeschäft abkühlen könnte. Die schwächelnde Konjunktur könnte sich auf die gefahrenen Kilometer auswirken und so den Bedarf dämpfen. Längerfristig verwies der Experte auch auf den Klimawandel in Europa als Bremse für das hochprofitable Winterreifengeschäft.

Im MDax profitierten die Anteilsscheine der Software AG mit einem Plus von knapp ein Prozent von positiven Branchennachrichten. So will das kanadische Unternehmen OpenText den britischen Wettbewerber Micro Focus übernehmen. Dessen Papiere schnellten zuletzt in London um gut 91 Prozent in die Höhe. Positiv wurde zudem gewertet, dass der Anbieter von Cloud-Anwendungen für das Finanz- und Personalwesen Workday mit seinen Geschäftszahlen die niedrigen Erwartungen des Marktes übertroffen hatte. Die Workday-Aktien zogen im nachbörslichen US-Handel um rund 13 Prozent an.