29. April 2024

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Dax drosselt Abwärtstempo – Sorgen bleiben

Der Dax hat zur Wochenmitte das Tempo seiner jüngsten Talfahrt gedrosselt. Nach Verlusten von knapp zwei Prozent allein in den vergangenen beiden Handelstagen schloss der deutsche Leitindex am Mittwochabend 0,25 Prozent niedriger bei 15.217,45 Punkten. Es bleibt das tiefste Niveau seit Ende März.

Die Sorgen um noch länger hohe Zinsen und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft hatten den Investoren in den vergangenen Tagen sämtliche Kauflaune ausgetrieben. Dagegen verlief der Handel am Mittwoch in recht ruhigen Bahnen verlaufen.

Auch der MDax der mittelgroßen Werte baute seine Verluste auf dem tags zuvor erreichten tiefsten Niveau seit Anfang Januar kaum noch weiter aus – er ging mit minus 0,18 Prozent bei 25.628,75 Zählern aus dem Handel.

Auf europäischer Bühne konnte sich der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 nach den jüngsten Verlusten zumindest stabilisieren, er legte um 0,06 Prozent auf 4131,68 Punkte zu. Der französische Cac 40 verlor 0,03 Prozent auf 7071,79 Punkte. Beim britischen FTSE 100 stand ein Abschlag von 0,43 Prozent auf 7593,22 Zähler zu Buche. In New York sank der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss um 0,4 Prozent.

Angesichts der schleppenden Erholung in China, der Aussicht auf eine Rezession in Europa und der weiterhin restriktiven Notenbankpolitik in den USA scheine es den Anlegern schwer zu fallen, Positives zu sehen, kommentierte Craig Erlam vom Broker Oanda.

Hierzulande zogen an der Dax-Spitze die Anteilscheine des Industriekonzerns Siemens um 3,3 Prozent an. «Keine Nachrichten sind gute Nachrichten», so fasste JPMorgan-Analyst Andrew Wilson seinen letzten Unternehmenskontakt vor dem Quartalsbericht zusammen. Es gebe keine veränderten Signale, nicht zu dem Geschäft, nicht zu den Branchentrends und auch nicht zu den Aussichten. Dies hält Wilson gerade angesichts der jüngsten Kursverluste für eine durchaus wichtige Nachricht.

Die Aktien von Kion hatten im MDax mit einem Plus von fast vier Prozent die Nase vorn. Der Analyst Sven Weier von der Bank UBS hält bei dem Staplerkonzern die erste Phase der Wende zum Positiven für anscheinend fast abgeschlossen. Im nächsten Schritt müsse die Auftragsdynamik anziehen, gerade im Geschäft mit automatisierten Lagersystemen.

Im Nebenwerteindex SDax schnellten die Papiere von KWS Saat um knapp fünfeinhalb Prozent nach oben. Wegen guter Geschäfte in allen Segmenten übertraf der Saatguthersteller die Erwartungen für das abgelaufene Geschäftsjahr. Auch der Ausblick überraschte positiv.

Der Euro blieb angeschlagen und wurde zuletzt mit 1,0505 US-Dollar nahe dem zuvor erreichten Tief seit Januar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0536 (Dienstag: 1,0605) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9491 (0,9429) Euro gekostet.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,82 Prozent am Vortag auf 2,80 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,07 Prozent auf 122,71 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,26 Prozent auf 128,45 Zähler.