29. April 2024

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Dax fast komplett erholt trotz EZB-Zinsschritt

Die Zinsanhebung der Europäischen Zentralbank (EZB) hat dem deutschen Aktienmarkt am Donnerstag nur kurz zugesetzt. Bis zum Handelsschluss machte der Dax seine zeitweise ausgeweiteten Verluste nahezu vollständig wett. Gewinne an den US-Börsen kamen dem deutschen Leitindex dabei zu Hilfe.

Das deutsche Börsenbarometer beendete den Tag mit einem geringen Abschlag von 0,13 Prozent auf 16.290,12 Punkte. Der MDax, in dem sich mittelgroße Unternehmen befinden, verlor 0,82 Prozent auf 27.330,39 Zähler. Für den EuroStoxx 50, den Leitindex der Eurozone, ging es um 0,25 Prozent auf 4365,12 Zähler nach unten. In Paris gab es rund ein halbes Prozent Minus, in London ging es indes moderat nach oben. In den USA wurden zum Börsenschluss in Europa ebenfalls Gewinne verzeichnet. Der Dow Jones Industrial stieg am frühen Abend um 1,0 Prozent.

Wie erhofft hatte die US-Notenbank Fed außerdem am Vorabend nach zehn Zinserhöhungen in Folge eine Pause eingelegt. Signale über weitere Anhebungen im laufenden Jahr waren von den Anlegern in den USA bereits am Mittwoch mit Fassung aufgenommen worden und hatten die Wall Street nicht allzu sehr belastet.

Die Währungshüter der Euroregion legten im Kampf gegen die weiterhin hohe Inflation mit einer achten Zinserhöhung in Folge nach. Der Leitzins wurde – wie mit großer Mehrheit erwartet – um weitere 0,25 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent angehoben. Allerdings rechnet die EZB zugleich in diesem Jahr mit einem etwas geringeren Wirtschaftswachstum und einer höheren Inflation als noch vor drei Monaten.

Enttäuschende Daten aus der chinesischen Industrie hinterließen Spuren in den Aktienkursen exportlastiger deutscher Chemieunternehmen. Im Dax büßten BASF 1,0 Prozent ein und auch die Aktien des Chemikalienhändlers Brenntag gaben deutlich nach mit minus 1,8 Prozent. Für die Anteile von Lanxess und Evonik im MDax lagen die Abschläge bei etwas über 2 Prozent. Auch andere von der Weltwirtschaft besonders abhängige Sektoren wie etwa Rohstoffe und Metalle schwächelten, was sich in den Kursen von Stahlunternehmen wie Thyssenkrupp oder Salzgitter widerspiegelte.

Im SDax litten die Aktien von Atoss Software mit minus 3,5 Prozent unter dem Verkauf eines umfangreichen Aktienpakets. Dieses wird mit einem beträchtlichen Abschlag von fast 13 Prozent auf den volumengewichteten Durchschnittspreis der vergangenen sechs Monate an den US-Investor General Atlantic gehen.

Der Euro stieg und wurde am frühen Abend mit 1,0932 US-Dollar gehandelt. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,0819 (Mittwoch: 1,0809) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9243 (0,9252) Euro. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,50 Prozent am Vortag auf 2,55 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,27 Prozent auf 124,61 Punkte. Der Bund-Future (September-Kontrakt) sank zuletzt um 0,27 Prozent auf 132,79 Punkte.