Auch zur Wochenmitte haben sich die starken Kursschwankungen am deutschen Aktienmarkt fortgesetzt.
Nach deutlichen Einbußen zum Wochenstart und kräftigen Gewinnen am Dienstag sackte der Dax wieder merklich ab. Am Nachmittag fiel der deutsche Leitindex sogar kurzzeitig unter die Marke von 13.500 Punkten. Letztlich verlor er 1,81 Prozent auf 13.620,46 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte fiel um 0,70 Prozent auf 31.341,52 Zähler.
Die anderen europäischen Leitindizes mussten ebenfalls heftig Federn lassen. So verlor der EuroStoxx 50 1,57 Prozent auf 3536,38 Punkte. In Paris büßte der Cac 40 1,16 Prozent ein.
Der Londoner FTSE 100 sank um 1,30 Prozent. In New York notierte der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss 1,20 Prozent unter dem Vortagesschluss. Die Anleger hätten sich vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank und den Quartalszahlen der US-Börsenschwergewichte Apple, Facebook und Tesla zurückgehalten, hieß es aus dem Handel.
Im Dax waren die Papiere des Essenslieferanten und Pandemie-Krisengewinners Delivery Hero mit einem Minus von 4,8 Prozent am schwächsten. Im Fokus standen aber eher Unternehmen aus der zweiten Reihe mit Quartalszahlen und Eckdaten für 2020 sowie einige Aktien, die mit hohen Kursaufschlägen auffielen.
So konzentrierten sich laut Händlern die Anleger bei ihren Käufen teils auf zuletzt eher unterdurchschnittliche Werte. Gesucht seien vor allem Aktien, bei denen Spekulanten stark auf weiter fallende Kurse setzten, sagte ein Börsianer. Dieser Aspekt sorgte wohl auch bei den Papieren von Hugo Boss neben positiven Geschäftssignalen vom französischen Luxuskonzern LVMH für einen Kursgewinn von 9 Prozent.
Und auch die Aktien von Evotec brannten mit plus 9,6 Prozent ein Kursfeuerwerk ab. Im Handelsverlauf gewannen sie sogar zeitweise 30 Prozent. Auch hier wurde über mögliche Eindeckungen von Leerverkäufen durch Hedgefonds spekuliert. Zudem profitierten die Papiere des Biotech-Unternehmens von einem Millionenauftrag des US-Verteidigungsministeriums für Antikörper gegen Covid-19.
Ein Kursplus von 7,4 Prozent verbuchten die Titel von Software AG. Guten Geschäftszahlen stand eine maue Prognose für 2021 gegenüber, doch Analysten zeigten sich zuversichtlich. Laut Knut Woller von der Baader Bank befinden sich die Darmstädter beim Übergang zu einem neuen Geschäftsmodell auf gutem Weg.
Der Medizintechniker Siemens Healthineers und der Laborausrüster Sartorius erhöhten im Zuge ihrer Zahlenveröffentlichung die Jahresziele. Während Healthineers um 3,1 Prozent vorrückten, stiegen Sartorius um 0,8 Prozent.
Der Euro sank auf zuletzt 1,2101 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,2114 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,57 Prozent am Vortag auf minus 0,56 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,04 Prozent auf 146,12 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,12 Prozent auf 177,73 Punkte.
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