19. März 2024

Börsenprofi

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Dax legt stark zu – Zinssorgen lassen nach

Die Hoffnung auf eine moderatere Geldpolitik der Notenbanken hat dem Aktienmarkt am Dienstag weiteren Schwung verliehen. Der deutsche Leitindex baute seine Gewinne im Tagesverlauf aus und schloss 3,78 Prozent höher bei 12.670,48 Punkten – damit legte er den dritten Handelstag in Folge zu. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen machte mit einem Kursanstieg um 3,65 Prozent auf 23.498,80 Punkte ebenfalls ordentlich weiter Boden gut.

«Die Stimmung an der Börse kann sich kaum schneller und deutlicher drehen», kommentierte Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. «Die Hoffnung der Anleger auf eine sanfte Landung der Wirtschaft lebt wieder auf, und sie fußt darauf, dass die Zentralbanken in der ganzen Welt das Tempo ihrer geldpolitischen Straffung zumindest drosseln oder sie am Ende ganz beenden.»

Vor allem die am Montag veröffentlichten, enttäuschenden Stimmungsdaten aus der US-Industrie hätten die Sorgen der Investoren gemildert, dass die US-Notenbank Fed in der Geldpolitik die Zügel noch weiter anziehe, hieß es bei den Experten der Credit Suisse.

Adidas und Puma erholen sich

Am deutschen Aktienmarkt zeigten sich Technologie- und Chipwerte im Einklang mit den europaweiten Trends fest. Infineon gewannen unter den Top-Werten im Dax sieben Prozent, für SAP ging es um knapp viereinhalb Prozent nach oben. Die Hoffnung auf etwas weniger Druck seitens der Notenbanken trieb den zinssensiblen Sektor an.

Die Aktien der Sportartikelhersteller Adidas und Puma erholten sich um jeweils sechs Prozent von ihren jüngsten Verlusten im Zuge der enttäuschenden Quartalszahlen von Nike. An der Dax-Spitze zogen Zalando um mehr als acht Prozent an. Die Aktien des Online-Modehändlers waren in der vergangenen Woche noch auf den tiefsten Stand seit 2014 gefallen.

Der dreiprozentige Kursanstieg von RWE reichte nur für einen Platz im hinteren Dax-Mittelfeld. Der Energieversorger, dessen Anteilsscheine vortags von einer Milliarden-Übernahme in den USA profitiert hatten, will den Kohleausstieg jetzt um acht Jahre auf 2030 vorziehen. Zugleich sollen zwei Kraftwerksblöcke bis ins Frühjahr 2024 weiterlaufen, die nach derzeitiger Rechtslage eigentlich Ende des Jahres stillgelegt werden sollten.

Der Euro zog wieder kräftig an

Im Nebenwerte-Index SDax begeisterte der Leasingspezialist Grenke mit der angehobenen Zielmarke für das diesjährige Neugeschäft: Die Papiere eroberten mit einem Kursprung von knapp zwölf Prozent den ersten Platz.

Bei den Medienwerten ProSiebenSat.1 und RTL Group standen Kursverluste von anderthalb beziehungsweise knapp einem halben Prozent zu Buche. Während ProSiebenSat.1 die Anleger mit einem überraschenden Führungswechsel nicht begeistern konnte, enttäuschte beim Konkurrenten RTL wohl die Ankündigung, an der Beteiligung am französischen TV-Branchenkollegen M6 festzuhalten.

Der Euro zog kräftig an und kostete zuletzt 0,9981 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs davor noch auf 0,9891 Dollar festgelegt.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,01 Prozent am Vortag auf 1,70 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 1,61 Prozent auf 130,02 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,64 Prozent auf 141,67 Punkte.