4. Mai 2024

Börsenprofi

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Dax schwächelt – Führungswechsel belastet VW

Der Dax hat nach der starken Vorwoche am Montag moderat nachgegeben. Über eine Stunde nach Handelsbeginn verlor der deutsche Leitindex 0,32 Prozent auf 13.211,68 Punkte. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,45 Prozent auf 26.655,27 Zähler bergab und der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,16 Prozent auf 3590,80 Punkte.

Untermauert wurde die Vorsicht der Anleger durch Ifo-Daten. So verschlecherte sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft im Juli deutlich. Das Ifo-Geschäftsklima fiel im Monatsvergleich um 3,6 Punkte auf 88,6 Zähler.

In der vergangenen Woche hatte der Dax drei Prozent gewonnen und sich damit weiter von seinem jüngsten Tief seit November 2020 bei 12.390 Punkten abgesetzt. Am US-Aktienmarkt waren dann am Freitag vor allem Technologiewerte nach Enttäuschungen aus dem Internetsektor unter Druck geraten.

Die neue Woche steht ganz im Zeichen der US-Notenbank, wie auch die Experten der Schweizer Bank Credit Suisse betonten. Die Währungshüter der weltgrößten Volkswirtschaft geben am Mittwoch wohl die nächste Leitzinserhöhung bekannt. Zuletzt waren die zwischenzeitlich spürbaren Sorgen vor einer Erhöhung um einen ganzen Prozentpunkt wieder deutlich abgeklungen – erwartet werden von den meisten Experten 0,75 Prozentpunkte.

Am deutschen Markt standen der überraschende Führungswechsel bei Volkswagen (VW) sowie Quartalsberichte im Fokus. Die Vorzugsaktien des Autobauers und des Großaktionärs Porsche SE verloren mehr als vier beziehungsweise über dreieinhalb Prozent, womit sie hintere Plätze im Dax belegten. Am Freitag nach Börsenschluss hatte VW mitgeteilt, dass Vorstandschef Herbert Diess Anfang September ausscheidet und von Oliver Blume abgelöst wird, dem Chef der Sportwagentochter Porsche AG.

Derweil zogen Bechtle-Titel im MDax um knapp dreieinhalb Prozent an, nachdem der IT-Dienstleister trotz Lieferengpässen eine Steigerung des Quartalsgewinns berichtet hatte.

Beim im Nebenwerte-Index SDax gelisteten Mischkonzerns Baywa sorgten Eckdaten für ein Kursplus von 5,3 Prozent. Indexnachbar Atoss Software berichtete für das erste Halbjahr ein weiter kräftiges Umsatzwachstum. Damit ist der Personalplanungs-Softwareanbieter auf einem guten Weg, die Rekordergebnisse aus dem Vorjahr zu toppen. Wegen der Kosten stagnierte allerdings das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf Vorjahresniveau. Die Jahresziele bestätigte das Management. Die Titel verloren 1,3 Prozent.

Ansonsten bewegte Analystenaussagen die Kurse. Die Aktien der Merck KGaA gewannen nach einer positiven Studie 1,2 Prozent, womit sie Dax-Favorit waren. Dagegen büßten Uniper-Papiere als MDax-Schlusslicht rund neun Prozent ein und rutschten auf ein Rekordtief. Beim Vermögensverwalter DWS mussten die Anteilseigner ein marktkonformes Kursminus von einem halben Prozent verkraften.