26. April 2024

Börsenprofi

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Dax tut sich schwer – Energiepreise und Evergrande im Visier

Der Dax hat sich nach drei Verlusttagen in Folge mit einer Stabilisierung schwer getan. Der deutsche Leitindex pendelte am Dienstag im frühen Handel um seinen Vortagesschluss und gab minimal nach auf 15.022,84 Punkte.

Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte fiel um 0,30 Prozent auf 33.727,53 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone stieg um 0,2 Prozent.

Marktexperten wie Andreas Lipkow von Comdirect blicken skeptisch in die nahe Zukunft. «Die Situation bleibt weiterhin angespannt und viele negative Impulse wirken derzeit auf die Finanzmärkte ein», sagte Lipkow. Zum einen machten die weiter steigenden Energieträgerpreise den Anlegern das Leben schwer. Zum anderen bleibe die Situation am chinesischen Immobilienmarkt rund um den hoch verschuldeten Konzern China Evergrande angespannt. Der Konzern sei so groß, dass einige Experten eine «Ansteckungsgefahr» für Chinas Wirtschaft und darüber hinaus befürchten.

Positive Nachrichten kamen von Infineon: Der Halbleiterhersteller erwartet auch für das kommende Geschäftsjahr steigende Umsätze und Ergebnisse. Die Ziele lägen über den gegenwärtigen Erwartungen der Analysten, schrieb Sandeep Deshpande von der US-Investmentbank JPMorgan. Infineon profitiert derzeit von der boomenden Nachfrage nach Chips. Die Aktien des Halbleiterherstellers stiegen unter den größten Gewinnern im Dax um rund ein Prozent.

Dagegen trifft der oft coronabedingte Mangel von Gütern wie etwa Computerchips immer mehr Unternehmen. So brach bei dem Leasingspezialisten Grenke das Neugeschäft ein. Ursache dafür waren dem Unternehmen zufolge globale Lieferengpässe, vor allem bei Herstellern von Computer- und Bürotechnikum. Die Aktien knickten um mehr als zwölf Prozent ein und waren damit das klare Schlusslicht im Nebenwerteindex SDax.

Die Aktionäre der Shop Apotheke konnten sich über ein Plus von gut acht Prozent freuen, was den ersten Platz im SDax bedeutete. Der Online-Arzneimittelhändler sieht sich nach neun Monaten auf Kurs. Die Kapazitätsengpässe seien inzwischen beseitigt, es gebe keinen Personalmangel mehr in der Logistik.