8. Mai 2024

Börsenprofi

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Dax wieder belastet von Unsicherheit über Banken und Zinsen

Die Sorgen um den Bankensektor in Zeiten einer unsicheren Geldpolitik sind am Freitag mit Wucht in den Markt zurückgekehrt. Die Aktienkurse der Commerzbank und der Deutschen Bank brachen ein. Nach der Erholung um mehr als 800 Punkte in den vergangenen Tagen rutschte der deutsche Leitindex Dax wieder unter 15.000 Punkte.

Nach einem Tagestief nahe 14.800 Punkten büßte der Dax gegen Nachmittag noch 1,81 Prozent auf 14.935,21 Punkte ein. Sein Wochenplus schrumpfte damit auf gut ein Prozent. Es war eine insgesamt schwankungsreiche Woche: Zuerst war er mit 14.458 Punkten auf das Tief seit der ersten Januar-Woche gefallen, bevor eine rasante Erholung bis nahe 15.300 Punkte folgte.

Der MDax mit den mittelgroßen Börsenwerten sackte am Freitag um 2,63 Prozent auf 26.547,08 Zähler ab. Auch die US-Börsen waren schwach in den Handel gestartet, allerdings fielen die Verluste dort deutlich weniger dramatisch aus.

Im Mittelpunkt steht bei den Anlegern die Frage, wie es um die künftige Geldpolitik der US-Notenbank Fed bestellt ist. Die Spekulationen reichen von mehr Zinserhöhungen über eine Zinspause bis hin zu baldigen Zinssenkungen.

Die Unsicherheit blieb im erneut schwachen Immobiliensektor ersichtlich, noch mehr aber im Bankensektor wegen der jüngsten Turbulenzen um die Credit Suisse und einige US-Regionalbanken. Die Titel der Deutschen Bank sackten um mehr als zehn Prozent ab auf ein erneutes Tief seit Oktober. Den Anteilen der Commerzbank erging es mit einem Abschlag von 6,4 Prozent nicht viel besser. Zeitweise waren die Verluste beider Aktien sogar noch deutlicher.

Negativ fielen im Dax auch die Volkswagen-Aktien auf, mit einem Abschlag von 3,4 Prozent. Analyst Daniel Schwarz vom Investmenthaus Stifel strich seine Kaufempfehlung, nachdem er das Kursziel fast halbiert hatte. Da der Konzern auch nicht von wertvollen Beteiligungen wie Porsche, Lamborghini und Bentley profitiere, sei sein bisheriger Bewertungsansatz anhand der Summe der Konzernteile nicht mehr angebracht.

Der Euro gab am Freitag wieder deutlich nach. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0753 US-Dollar. Den Referenzkurs hatte die Europäische Zentralbank (EZB) zuletzt am Vortag noch deutlich höher auf 1,0879 Dollar festgesetzt.

Die Kurse deutscher Bundesanleihen stiegen am Freitag. Während der Rentenindex Rex um 1,31 Prozent auf 127,57 Punkte zulegte, fiel die Umlaufrendite von 2,23 Prozent am Vortag auf 2,02 Prozent. Der Bund-Future gewann 0,87 Prozent auf 138,63 Zähler.