28. April 2024

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Ifo: Neugeschäft im Wohnungsbau bricht weiter ein

Trotz des Wohnraummangels werden in Deutschland immer weniger Wohnungen neu gebaut. Zinsen und hohe Baukosten bremsen die Branche. Und auch der Blick in die Zukunft ist schlecht.

Der Wohnungsbau in Deutschland setzt seine Talfahrt ungebremst fort. Im Juli klagten 40 Prozent der vom Ifo-Institut befragten Unternehmen über Auftragsmangel, nach 34,5 Prozent im Juni. «Es braut sich ein Sturm zusammen. Nach einem langjährigen Boom würgen die höheren Zinsen und die drastisch gestiegenen Baukosten das Neugeschäft förmlich ab», sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. Zugleich würden laufend Projekte storniert.

Rund 19 Prozent der Betriebe klagten im Juli über abgesagte Projekte. Im langfristigen Mittel betrug der Anteil nur 3 Prozent. Viele Unternehmen zehrten noch von Auftragspolstern, für andere werde die Lage schon bedrohlich, so das Ifo.

«Immer weniger Neuaufträge»

Jedes zehnte Wohnungsbauunternehmen habe Finanzierungsschwierigkeiten gemeldet. «Viele Projekte sind unter den neuen Rahmenbedingungen für Investoren nicht mehr rentabel, und auch private Bauleute haben zunehmenden Probleme, eine Finanzierung auf die Beine zu stellen», sagte Wohlrabe.

Für die kommenden Monate rechnet eine Mehrheit der Unternehmen mit einer weiteren Abkühlung. «Auf der einen Seite werden kontinuierlich bestehende Aufträge storniert, auf der anderen Seite kommen immer weniger Neuaufträge rein», sagte Wohlrabe. Die Geschäftserwartungen lagen bei minus 52 Punkten.