28. April 2024

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Japans Industrieproduktion sinkt dritten Monat in Folge

Die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt kämpft weiter mit ihrer Industrieproduktion. Erneut meldet Japan einen Rückgang - im November schrumpfte die Produktion um 0,1 Prozent im Monatsvergleich.

In Japan ist die Industrieproduktion im November weiter gefallen. Zwar ging die Fertigung nur leicht zurück, wie aus einer Mitteilung des Wirtschaftsministeriums hervorgeht. Es war aber bereits der dritte Dämpfer in Folge für die Industriebetriebe der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt.

Im November schrumpfte die Produktion um 0,1 Prozent im Monatsvergleich, wie das Ministerium mitteilte. Analysten hatten einen etwas stärkeren Rückgang um 0,2 Prozent erwartet. Deutlicher ging die Fertigung von Exportgütern zurück. Hier wurde ein Rückgang um 0,5 Prozent gemeldet.

Im Oktober war die Gesamtproduktion den Angaben zufolge um 3,2 Prozent gefallen und im September um 1,7 Prozent. Auch im Jahresvergleich schrumpfte die japanische Industrieproduktion im November. In dieser Betrachtung meldete das Ministerium einen Rückgang um 1,3 Prozent.

Ökonomen verwiesen auf die sich abflauende Weltwirtschaft. Die Möglichkeit einer Rezession in Volkswirtschaften wichtiger japanischer Handelspartner belaste die Industrie des Landes. Die anhaltende Produktionsschwäche dürfte die japanische Notenbank in ihrem Kurs bestärken, die Wirtschaft weiterhin durch eine lockere Geldpolitik zu unterstützen.

Das geht auch aus dem Protokoll der jüngsten Zinssitzung der Notenbank hervor. Trotz der Ausweitung der Schwankungsbreite der Rendite von 10-jährigen Staatsanleihen solle an der lockeren Geldpolitik festgehalten werden, sagte ein Notenbankmitglied laut einer am Mittwoch veröffentlichten Zusammenfassung von Aussagen der Währungshüter auf der Zinssitzung vom 19. und 20. Dezember. Ähnlich hatte sich zuvor Notenbankpräsident Haruhiko Kuroda geäußert.

An den Finanzmärkten war eine Änderung der Spanne, in der sich die langfristige Anleiherendite bewegen darf, als Strategiewechsel der Bank of Japan (BOJ) interpretiert worden, was am 20. Dezember zu heftigen Marktreaktionen führte. Die BoJ hatte in der Vergangenheit stets betont, als einzige große Zentralbank der Welt ihre Strategie der extrem lockeren Geldpolitik beizubehalten.