28. April 2024

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Kaum Herbstbelebung: 2,607 Millionen Menschen ohne Job

Wie schon im September nimmt die übliche Herbstbelebung am Arbeitsmarkt auch im Oktober kaum Fahrt auf. Die Zahl der Arbeitslosen liegt deutlich höher als vor einem Jahr.

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Oktober gegenüber dem September saisonbedingt um 20.000 auf 2,607 Millionen zurückgegangen. Das sind 165.000 Arbeitslose mehr als im Oktober vor einem Jahr, teilte die Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Nürnberg mit. Die Arbeitslosenquote lag im Oktober unverändert zum September bei 5,7 Prozent. Die übliche Herbstbelebung am Arbeitsmarkt fiel damit vergleichsweise gering aus – im vergangenen Jahr hatte es im gleichen Zeitraum einen Rückgang um 43.000 Arbeitslose gegeben. Stichtag für die Erhebung der Oktoberzahlen war der 12. Oktober.

«Seit gut einem Jahr tritt die deutsche Wirtschaft mehr oder weniger auf der Stelle», sagte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur, Andrea Nahles. «Nach so langer Zeit bleibt das nicht ohne sichtbare Folgen für den Arbeitsmarkt. Angesichts der Wirtschaftsdaten behauptet er sich aber vergleichsweise gut», sagte Nahles.

Hunderttausende freie Arbeitsstellen

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist weiterhin hoch. Im Oktober waren 749.000 freie Arbeitsstellen bei der Bundesagentur gemeldet, 98.000 weniger als vor einem Jahr.

Mit Blick auf den Lehrstellenmarkt mahnte Nahles mehr Kompromissbereitschaft sowohl bei den jungen Leuten auf Bewerberseite als auch bei den Ausbildungsbetrieben an. Es sei schwerer geworden, Bewerber um und Anbieter von Lehrstellen zusammenzubringen.

Von Oktober 2022 bis September 2023 wurden den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern insgesamt 545.000 Berufsausbildungsstellen gemeldet – in etwa genauso viele wie im Vorjahr. Auch die Zahl der Bewerber blieb mit 422.000 weitgehend stabil. Der seit Jahren spürbare Rückgang der Bewerberzahlen sei in diesem Jahr zum Halten gekommen, teilte die Bundesagentur mit. Dennoch kommen auch in diesem Jahr auf 100 gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen rechnerisch nur 80 Bewerberinnen und Bewerber, eine ähnliche Quote wie im Vorjahr.