Ab Januar 2022 sind Plastiktüten an Ladenkassen in Deutschland verboten. Am Freitag stimmte in Berlin der Bundesrat dem Gesetz zu. Zuvor hatte die große Koalition im Bundestag die Übergangsfrist für Geschäfte noch von geplanten sechs auf zwölf Monate verlängert.
Es geht um sogenannte leichte Kunststofftragetaschen mit einer Wandstärke zwischen 15 und 50 Mikrometer – das sind die Standard-Tüten, die man beim Einkaufen bekommt. Ausgenommen sind besonders stabile Mehrweg-Tüten sowie die dünnen Plastikbeutel, die man etwa am Obst- und Gemüsestand findet.
In den vergangenen Jahren war die Zahl der in Deutschland verbrauchten Plastiktüten stark zurückgegangen, nachdem viele Händler sich freiwillig verpflichtet hatten, sie nicht mehr umsonst abzugeben. Der Handelsverband HDE teilte am Freitag mit, man habe seit 2015 die Ausgabe von Kunststofftragetaschen insgesamt um fast 70 Prozent zurückgefahren, das Verbot sei überflüssig. 2019 seien es noch 18 leichte Kunststofftragetaschen pro Kopf gewesen, für die nun das Verbot beschlossen wurde.
Manche Geschäfte bieten schon jetzt keine Einweg-Plastiktüten an der Kasse mehr an, sondern setzen auf Alternativen aus Papier, Pappkisten oder Stoff. Inwiefern deren Ökobilanz im Vergleich zur Plastik-Tragetasche abschneidet, wenn sie nur einmal oder wenige Male verwendet werden, ist umstritten. Ziel des von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) auf den Weg gebrachten Verbots ist aber, Plastikmüll zu vermeiden.
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