Die Gehälter der Tarifbeschäftigten in Deutschland sind im fast abgelaufenen Jahr 2020 durchschnittlich um 2,0 Prozent gestiegen.
Ein geringeres Wachstum hatte es zuletzt im Jahr 2010 unter dem Eindruck der damals gerade überwundenen globalen Finanz- und Wirtschaftskrise gegeben. Dennoch konnten die Arbeitnehmer nun wegen der gleichzeitig nur schwach um 0,6 Prozent gestiegenen Verbraucherpreise einen Reallohnzuwachs von 1,4 Prozent realisieren, wie das WSI-Tarifarchiv der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung berichtete.
Die Corona-Krise drückte insbesondere auf die Neuabschlüsse, die mit 1,5 Prozent jahresbezogenem Lohnplus deutlich geringer ausfielen als die bereits im Vorjahr vereinbarten Erhöhungen für 2020, die den Beschäftigten nun 2,6 Prozent mehr Entgelt einbrachten. Gleichzeitig wurden viele Vereinbarungen zur Beschäftigungssicherung sowie zur Aufstockung des gesetzlichen Kurzarbeitergelds vereinbart.
«In Zeiten der Corona-Pandemie leistet die Tarifpolitik damit einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der Lohneinkommen, der sich positiv auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung auswirkt», sagte der Leiter des WSI-Tarifarchivs, Thorsten Schulten, laut einer Mitteilung. Das deutsche Tarifvertragssystem funktioniere auch unter Krisenbedingungen und sei in der Lage, passende Abschlüsse zu erzielen. Insgesamt erhielten laut der Mitteilung rund 18,6 Millionen Menschen höhere Tarifgehälter als im Jahr zuvor.
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