29. April 2024

Börsenprofi

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Dax macht Verlust mit US-Rückenwind wett

Dank Rückenwinds aus den USA hat der Dax seinen Verlust bis zum Handelsende praktisch wettgemacht. Der deutsche Leitindex schloss mit einem Minus von 0,01 Prozent bei 15.950,76 Punkten. Noch vor einer Woche hatte er mit 16.528 Punkten ein Rekordhoch erreicht. Danach war es zu Gewinnmitnahmen gekommen, welche durch die Bonitätsabstufung der USA durch die Ratingagentur Fitch verstärkt worden waren.

Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es letztlich noch um 0,22 Prozent auf 28.027,25 Punkte bergab. Auch in Europa stützte der richtungweisende amerikanische Aktienmarkt: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 0,11 Prozent zu. In Paris ging es letztlich ebenfalls minimal bergauf, während der Londoner FTSE 100 moderat nachgab. Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial notierte zum europäischen Handelsende knapp 0,9 Prozent fester.

«Die Gemüter der Anleger haben sich nach der verlustreichen Vorwoche etwas beruhigt», kommentierte Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. Was die Dax-Stabilisierung unterhalb der 16.000-Punkte-Marke wert sei, «dürfte sich erst im weiteren Wochenverlauf zeigen, wenn Mittwoch und Donnerstag eine ganze Reihe von Dax-Unternehmen ihre Bücher öffnen». Noch wichtiger würden wohl die am Donnerstag anstehenden Inflationsdaten aus den Vereinigten Staaten.

Heute eröffnete der Energietechnik-Konzern Siemens Energy den Zahlenreigen im Dax. Dabei stellte er die Nerven seiner Anteilseigner auf eine harte Probe. Dass er den erwarteten Jahresverlust durch die schon bekannten Windkraft-Probleme auf 4,5 Milliarden Euro schätzt, schickte die Aktien auf eine Achterbahnfahrt. Einem anfänglichen Kursrutsch folgten deutliche Gewinne, die aber nicht von Dauer waren. Händler lobten, dass nun endlich die Belastungen durch die Windkrafttochter beziffert worden seien. Allerdings sei der Ausblick ernüchternd. Am Ende überwog eine negative Interpretation der Unternehmensaussagen: Die Aktien schlossen am Dax-Ende gut sechs Prozent im Minus.

Größter Verlierer im MDax war der Kupferkonzern Aurubis mit minus 9,5 Prozent. Analyst Ioannis Masvoulas von der US-Bank Morgan Stanley betonte, dass das Vorsteuerergebnis nur dank einer Versicherungszahlung auf den ersten Blick so gut aussehe. Auf bereinigter Basis seien die Erwartungen ebenso verfehlt worden wie beim Cashflow.

Am anderen Indexende legten die Titel von Scout24 um 5,4 Prozent zu. Der Online-Immobilienmarktplatz überzeugte bei der Vorlage von Quartals-Eckdaten mit einer überraschend guten operativen Ergebnisentwicklung sowie einer Anhebung der Jahresziele. Knapp dahinter folgten die Aktien des Ticketvermarkters CTS Eventim, denen eine neue Empfehlung der US-Bank JPMorgan Auftrieb gab.

Nach der Senkung der Umsatzprognose durch den Telekomausrüster Adtran Networks (früher Adva Optical) brauchten die Aktionäre der Mutter Adtran Holdings gute Nerven: Deren Papiere sackten im Nebenwerte-Index SDax um 19,5 Prozent ab. Bei den Titeln von Adtran Networks stand lediglich ein Minus von 0,5 Prozent zu Buche.

Der Euro zeigte sich mit zuletzt 1,0998 US-Dollar wenig bewegt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs davor auf 1,0984 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,63 Prozent am Freitag auf 2,59 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,02 Prozent auf 124,21 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,43 Prozent auf 131,77 Punkte.