Nach vier Gewinntagen haben die Anleger am Freitag kurz vor einem Dax-Rekord das Tempo gedrosselt. In der Tagesspitze fehlten dem Leitindex nur gut 17 Punkte für ein Rekordhoch, dann aber ging der Schwung verloren.
Am Ende gab der Dax um 0,03 Prozent auf 14.056,72 Punkte nach, fuhr aber auf Wochensicht ein kräftiges Plus von 4,6 Prozent ein. Dies war seine beste Wochenbilanz seit Mitte November.
Den Indizes aus der zweiten Börsenreihe gelangen Bestmarken, im Falle des MDax nahe der Marke von 32.500 Punkten. Am Ende verließ auch den Index mittelgroßer Werte etwas die Kraft, er ging aber noch 0,12 Prozent höher bei 32.401,04 Punkten aus dem Handel. Auch der SDax schraubte seinen Rekord nochmals nach oben.
Die Einigung, die Bayer am Mittwochabend im langen und zähen Streit mit US-Klägern um den Unkrautvernichter Glyphosat bekanntgab, gab der Aktie auch am Freitag noch Auftrieb. Sie stieg an der Dax-Spitze um 2,8 Prozent und baute ihr Wochenplus auf fast zwölf Prozent aus.
Der Bayer-Aktie dicht auf den Fersen waren die Papiere der Deutschen Post mit einem Kursplus von 2,6 Prozent. Die US-Investmenthäuser Goldman Sachs und Jefferies erhöhten die Kursziele und rieten weiter zum Kauf. .
Eine weitere Stütze für den Dax waren die mittlerweile sehr gewichtigen Aktien von Linde, die nach Geschäftszahlen um 1,4 Prozent stiegen. Der Hersteller von Industriegasen hat 2020 unter dem Strich mehr verdient als vom Markt erwartet und will sein rasantes Wachstum fortsetzen.
Die Aktien von RWE ließen überzeugende Eckdaten für das Jahr 2020 nur kurzzeitig nach oben ausschlagen. Letztlich zeigten sich die Anleger hier deutlich gelassener, die Papiere gingen sogar 0,03 Prozent niedriger aus dem Handel.
Der größte Gewinner im SDax waren die Aktien von RTL mit einem Kurssprung um etwa acht Prozent. Die Mediengruppe will ihre Werbe-Tochter SpotX für umgerechnet rund eine Milliarde Euro an den US-amerikanischen Anzeigendienstleister Magnite verkaufen.
Auf gesamteuropäischer Bühne legte der EuroStoxx 50 um 0,37 Prozent auf 3655,77 Punkte zu. Als Stütze fungierte hier die Börse in Paris, wo der Leitindex Cac 40 um 0,9 Prozent stieg. Der Londoner FTSE 100 dagegen gab um 0,2 Prozent nach. In New York lag der Dow Jones Industrial zuletzt 0,3 Prozent höher.
Der Euro erholte sich nach den US-Jobdaten etwas von den jüngsten Verlusten, zuletzt wurden 1,2039 Dollar bezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zwischenzeitlich auf 1,1983 (Donnerstag: 1,1996) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8345 (0,8336) Euro.
Am Rentenmarkt gaben die Notierungen überwiegend nach. Die Umlaufrendite stieg im Gegenzug von minus 0,50 Prozent auf minus 0,49 Prozent. Der Rentenindex Rex gab um 0,05 Prozent auf 145,66 Punkte nach. Der Bund-Future verlor 0,09 Prozent auf 176,14 Punkte.
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