2. Dezember 2024

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Landwirte hoffen auf trockenes Frühlingswetter

Das feuchte Wetter der vergangenen Wochen, aber auch andere Faktoren dürften die Anbauflächen verringern. Der viele Regen hat aus Sicht der Landwirtschaft allerdings auch einen positiven Effekt.

Nach einem sehr feuchten Winter hoffen die Landwirte in Deutschland auf trockenes Wetter. Insbesondere in Niedersachsen führten die starken Niederschläge seit vergangenem Oktober zu massiven Überschwemmungen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Raiffeisenverbandes, Jörg Migende.  Deshalb hätten Äcker, die mit Kartoffeln oder Zuckerrüben bestellt waren, nicht abgeerntet werden können oder eine Winteraussaat sei nicht möglich gewesen. «Hier gibt es aber große regionale Unterschiede», sagte Migende.

Neben weiten Teilen Niedersachsens seien die Küstenregionen der Nord- und Ostsee davon betroffen gewesen. «In anderen Regionen Deutschlands ist die Herbstaussaat weitgehend problemlos erfolgt», sagte Migende. 

Auswirkungen des feuchten Winters

Grundsätzlich sei es in ganz Deutschland im vergangenen Winter sehr feucht gewesen, sagte Christoph Hambloch von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft in Bonn. «Das ist auch eine gute Nachricht, weil viele Kulturpflanzen von der enormen Winterfeuchte noch lange profitieren werden», erklärte er. Die Grundwasserkörper seien nach den trockenen Jahren seit 2018 wieder gefüllt und es gebe eine ordentliche Durchfeuchtung des Bodens, die den Pflanzen auch bei trockeneren Witterungsphasen im Jahresverlauf helfen dürfte.

Die Auswirkungen des feuchten Wetters für die Landwirte seien je nach Bodenbeschaffenheit sehr unterschiedlich, erklärte Hambloch. Allerdings sei noch Zeit für die Frühjahresaussaat. Es gebe damit also auch noch Zeit, dass die Böden trocknen und damit die Landwirte mit der Feldarbeit beginnen können.

Nach Einschätzung des Raiffeisenverbandes wird die Getreideanbaufläche in Deutschland nicht nur wegen des feuchten Winters spürbar unter dem Wert des Vorjahres liegen. «Grund dafür ist, dass die Anbaufläche jährlich um rund 30 000 Hektar zurückgeht», sagte Migende. Baumaßnahmen seien ein Grund. Dieser Wert dürfte aber in den vergangenen Jahren gestiegen sein, vor allem wegen des Ausbaus der Freiflächenphotovoltaik.

Derzeit sei nicht abschätzbar, wann die bisher nicht bestellten Flächen wieder befahrbar seien und Sommergetreide ausgesät werden könne, erklärte Migende. Auch dürfte es auf vielen Flächen, die zwar nicht überflutet waren, aber durch die großen Regenmengen sehr feucht geworden sind, zu Fäulnisschäden kommen. Die Erträge von Sommergetreide seien ohnehin geringer als die des Wintergetreides. Es sei auch noch nicht klar, wann die Flächen wieder befahren und damit wieder gedüngt werden könnten. Eine erste Ernteeinschätzung will der Raiffeisenverband Mitte März vorlegen.