27. April 2024

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Mehr Aufträge für Deutschlands Baugewerbe im Juli

Hohe Baupreise und gestiegene Zinsen belasten die Baubranche in Deutschland seit Monaten. Zuletzt gab es einen Lichtblick. Im Jahresverlauf zeigt sich allerdings ein anderes Bild.

Lichtblick für die von Auftragsflaute geplagte Baubranche in Deutschland: Im Juli des laufenden Jahres verbuchte das Bauhauptgewerbe sowohl zum Vormonat (plus 9,6 Prozent) als auch zum Vorjahresmonat (plus 1,5 Prozent) real mehr Aufträge. Damit lagen erstmals seit März 2022 wieder beide Werte im Plus, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

In nominaler Betrachtung sorgen Preissteigerungen schon länger für positive Wachstumsraten: Nominal lagen die Auftragseingänge im Juli 2023 nach Angaben der Wiesbadener Behörde um 7,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Das Bauhauptgewerbe umfasst die Errichtung von Gebäuden (Hochbau) sowie von Straßen, Bahnstrecken und Leitungen (Tiefbau).

Allerdings: Betrachtet man den bisherigen Jahresverlauf in Summe, ergibt sich bei den Neubestellungen bisher ein Minus. In den ersten sieben Monaten 2023 gingen bereinigt um Preissteigerungen (real) 10,7 Prozent und nominal 0,8 Prozent weniger Aufträge ein als im Vorjahreszeitraum. Hohe Baupreise und gestiegene Zinsen belasten seit Monaten die Nachfrage.

Dennoch verzeichnet die Branche wegen der teils kräftigen Erhöhung der Baupreise steigende Umsätze: Im Juli lag der nominale Umsatz mit 10,3 Milliarden Euro um 6,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. In den ersten sieben Monaten waren die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bereinigt um Preissteigerungen um 4,5 Prozent niedriger, nominal jedoch um 5,7 Prozent höher.