4. Mai 2024

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Nachfrage nach KfW-Krediten in Konjunkturerholung gesunken

Der Stopp des beliebten KfW-Programms für energieeffizientes Bauen sorgt für Aufregung. Bei der Pressekonferenz zum Jahresauftakt hofft die Förderbank auf eine schnelle Lösung.

Die Nachfrage nach Krediten der staatlichen Förderbank KfW ist im vergangenen Jahr angesichts der Konjunkturerholung nach der Corona-Krise 2020 gesunken.

Das gesamte Fördervolumen verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent auf 107 Milliarden Euro, wie die KfW am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Die Zusagen für Corona-Hilfsprogramme im Inland sanken von 46,9 Milliarden Euro im Krisenjahr 2020 auf nun 10,1 Milliarden Euro.

Enttäuschung und Verunsicherung

«Wir sehen eine starke Fördernachfrage in den Bereichen Klimawandel und Umwelt und erfreulicherweise einen Rückgang in der Nachfrage nach den Corona-Hilfen», sagte der seit vergangenem Oktober amtierende Vorstandschef Stefan Wintels.

Die Nachfrage nach dem kürzlich überraschend gestoppten Programm für die Förderung energieeffizienter Gebäude lag mit 34,5 Milliarden Euro deutlich über dem Vorjahr (26,8 Mrd). «Der Auftrags- und Förderstopp der Bundesförderung für effiziente Gebäude hat zu viel Enttäuschung und Verunsicherung geführt. Seien Sie versichert, dass uns als KfW-Vorstand dies sehr bewegt», sagte Wintels. «Wir sind im Austausch mit den Fachministerien und hoffen, dass wir schnell eine Lösung anbieten können.»

Antragsflut und Mehrkosten

Das Bundeswirtschaftsministerium hatte Anfang vergangener Woche angesichts einer Antragsflut und drohender Mehrkosten in Milliardenhöhe einen Stopp der staatlichen Förderungen für Neubauten verkündet. Somit können keine neuen Anträge für KfW-Fördermittel in der Bundesförderung für effiziente Gebäude gestellt werden. 24.000 Anträge sind offen, davon 4000 von privaten Bauherren.

Zu den Geschäftszahlen für 2021 will sich die KfW detailliert Anfang April äußern. Absehbar ist nach den bisher veröffentlichten Zwischenbilanzen, dass die Förderbank einen Milliardengewinn erzielte. In den ersten neun Monaten 2021 stand ein Überschuss von rund 1,93 Milliarden Euro in den Büchern. Damit wurde der auf 525 Millionen Euro geschrumpfte Gewinn des Gesamtjahres 2020 bereits deutlich übertroffen. In der Krise belasteten vor allem Abschläge auf Beteiligungen und zusätzliche Risikovorsorge für ausfallgefährdete Kredite. Diese Effekte kehrten sich 2021 wieder um.